Schwandorf
27.03.2023 - 09:30 Uhr

Hospiz in Schwandorf schließt Versorgungslücke

Der Rohbau ist fertig, der Innenausbau hat begonnen. Im Herbst soll das Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf eröffnet werden. Die Finanzierung ist gesichert.

Der Bau des Bruder-Gerhard-Hospizes in Schwandorf soll im Herbst eröffnet werden. Die Kosten betragen sechs Millionen Euro. Bild: Hirsch
Der Bau des Bruder-Gerhard-Hospizes in Schwandorf soll im Herbst eröffnet werden. Die Kosten betragen sechs Millionen Euro.

Der Träger, die Johanniter-Unfall-Hilfe Ostbayern, investiert sechs Millionen Euro in den Neubau des Bruder-Gerhard-Hospizes an der Hoher-Bogen-Straße und muss nach Abzug der Förder- und Eigenmittel über eine Million Euro an Spenden generieren. „Wir sind auf einem guten Weg und ziehen das Projekt jetzt durch“, sagte Regionalvorstand Martin Steinkirchne auf der Baustelle.

Zehn Pflegeplätze

Am Donnerstag überreichte der Bezirk Oberpfalz durch Präsident Franz Löffler einen Förderbescheid über 100 000 Euro. Zuvor dankte Löffler den Johannitern für die Initiative. „Demut und Respekt“ bringt er jenen Menschen entgegen, die im Hospiz arbeiten, „denn sie machen unsere Gesellschaft ein stückweit menschlicher“.

Am Standort Schwandorf entstehen zehn Pflegeplätze für todkranke Patienten in der letzten Lebensphase. Der Freistaat Bayern, der Bezirk Oberpfalz, der Landkreis Schwandorf sowie die Hospizvereine Amberg und Schwandorf beteiligen sich mit jeweils 100 000 Euro an der Finanzierung. Die Bayerische Landesstiftung hat eine Unterstützung von 367 500 Euro zugesagt. Die Paula-Kubitscheck-Vogel-Stiftung stellt weitere 200 000 Euro zur Verfügung. Die Kranken- und Pflegekassen übernehmen 95 Prozent der laufenden Behandlungskosten. Den Rest der Bau- und Pflegekosten müssen die Johanniter mit Spenden und Fördermitgliedschaften ausgleichen.

Das Hospiz ist ein Ort zum Abschiednehmen. Entsprechend sollen Strukturen zur Betreuung schwerstkranker Patienten geschaffen werden. Der Schwandorfer Hospizverein erhält in der Einrichtung eigene Räume. In Bayern bestehen aktuell 21 stationäre Hospiz-Einrichtungen mit 216 Plätzen. Das Schwandorfer Hospiz soll die Versorgung für die Landkreise Schwandorf, Cham und Amberg-Sulzbach sowie die Stadt Amberg sicherstellen.

„Es wird ein offenes Haus“, verspricht Regionalvorstand Martin Steinkirchner. Zutritt bekommen alle begleitenden Dienste. Die Pflege der Patienten übernehmen Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen und Sozialpädagogen. Die medizinische Versorgung erfolgt ambulant durch niedergelassene Hausärzte und Mediziner des Palliativ-Hospiz-Netzwerkes im Landkreis Schwandorf.

Lebensqualität verbessern

Das Hospiz ist überkonfessionell ausgerichtet und bezieht die verschiedenen Glaubensgemeinschaften in die Betreuung ein. Ziel sei es, die Lebensqualität der schwerkranken Menschen bis zum Schluss zu erhalten, erklärt Martin Steinkirchner. Der Tagesablauf orientiere sich an den Bedürfnissen der Patienten.

Der Freistaat fördert den Ausbau der Palliativversorgung und empfiehlt pro einer Million Einwohner 30 stationäre Plätze. Die Johanniter-Häuser in Pentling und Neustadt/WN bieten 18 Plätze an. „Mit Schwandorf schließen wir damit die Versorgungslücke“, gibt Martin Steinkirchner zu verstehen. Landrat Thomas Ebeling, Oberbürgermeister Andreas Feller und die Vorsitzende des Hospizvereins Schwandorf, Gisela Pöhler, bedankten sich beim Bezirk für die Unterstützung.

Hintergrund:

Benefizkonzert für das Hospiz

  • Wer: Das Polizeiorchester Bayern unter Leitung von Johann Mösenbichler spielt ein Benefizkonzert zugunsten des Bruder-Gerhard-Hospizes in Schwandorf
  • Wann: Samstag, 13. Mai, um 19 Uhr
  • Wo: Oberpfalzhalle Schwandorf (Einlass 17.30 Uhr)
  • Eintrittspreis: 15 Euro
  • Tickets: www.johanniter.de/ostbayern, Tourismusbüro Schwandorf, Abendkasse
 
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