Bei der Kreisversammlung am Dienstag im Restaurant des Tierzuchtzentrums wies Geschäftsführer Heinrich Promberger vor allem auf die Zunahme bei den Schweinen hin. 2018 lieferte der Verband 125 796 Tiere an die Schlachthöfe und damit 27 000 mehr als im Jahr zuvor. Promberger erklärte den Zuwachs mit einem Plus an Mitgliedern. Auch bei den Kühen verzeichnete die ESO eine Steigerung um fast 1000 auf 5802 Stück. Bei den Bullen (7236) und Kälbern (8033) gab es dagegen einen leichten Rückgang. Hauptabnehmer sind die Schlachthöfe "Unifleisch" (Rinder) und "Contifleisch" (Schweine) in Erlangen.
Die 1970 gegründete ESO mit Sitz in Knölling (Fensterbach) erfasst den Viehbestand der Mitgliedsbetriebe und sichtet die Qualität der Tiere. Nur unter diesen Voraussetzungen sei es möglich, marktgerechte Qualität zu erzeugen und zu bestmöglichen Preisen für den Erzeuger auf den Markt zu bringen, betonte Vorsitzender Alois Weig aus Ottenrieth bei Waldthurn, der seit über 20 Jahren an der Spitze des Verbandes steht. Die Selbsthilfeorganisation gehöre zu einem Verbundsystem, das den Erzeuger zum Liefern verpflichte, ihm dafür aber auch die Abnahme und damit sichere Einnahmen garantiere. Die Dachorganisation übernimmt die Tiertransporte zu den Schlachthöfen. Ein deutliches Augenmerk richte die Gemeinschaft auf das Tierwohl, versicherte der Vorsitzende. Und: "Wir erfüllen die Genuss- und Garantieansprüche, die vom Endverbraucher verlangt werden". Das Manko: "An der Fleischtheke schaut der Verbraucher dann doch in erster Linie wieder auf den Preis". Das erhöhe den Kostendruck auf den Erzeuger.
Eigener Fuhrpark
Die ESO verfügt über einen eigenen Fuhrpark. Die Fahrer holen die Tiere am Hof der Mitgliedsbetriebe ab und bringen sie zum Schlachthof. "Wir verfügen über genügend Liquidität und garantieren eine pünktliche Auszahlung", stellte der Geschäftsführer fest. Die ESO habe die Aufgabe, die Vermarktung der Tiere sicherzustellen und die Preise mit den Abnehmern auszuhandeln. Ferner gehe es darum, die Fleischqualität ständig zu verbessern, die Vermarktung auszubauen und die Serviceleistungen für die Mitglieder zu optimieren, so Geschäftsführer Heinrich Promberger. Für den Leiter des Landwirtschaftsamtes, Georg Mayer, stellt sich die Kernfrage: "Kann der Erzeuger die Mehrkosten, die sich aus den steigenden Anforderungen der Gesellschaft ergeben, auf dem Markt erlösen?" Nur dann könne der Landwirt weiterhin kostendeckend arbeiten und seine Existenz sichern. Für den Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Josef Irlbacher, sei der Erhalt der Artenvielfalt eine Gemeinschaftsaufgabe und nicht allein dem Landwirt aufzubürden.
Der Bayerische Bauernverband sucht den Dialog mit den Konsumenten und hat den Verein "Unsere bayerischen Bauern" gegründet. Geschäftsführerin Eva-Maria Haas stellte den ESO-Mitgliedern die Initiative vor. In den sozialen Medien und im Radio wirbt der Verband um mehr Wertschätzung für die bäuerlichen Familienbetriebe. "Wir wollen dem Verbraucher Orientierung geben und ihm Landwirtschaft erleben lassen", erklärte die Kommunikationsexpertin aus Eschenbach. Die nachhaltigste Imagewerbung seien Veranstaltungen vor Ort. "Die Landwirte selbst sind die besten Botschafter für ihren Berufsstand", betonte sie. Bei einem Tag der offenen Tür oder einem Frühstück auf dem Bauernhof lasse sich die Arbeit des Landwirts am besten vermitteln. Die langjährige Marketing-Managerin bei McDonald's wechselte zum Bayerischen Bauernverband und steuert nun die BBV-Imagekampagne.
Vertreter aus dem Landkreis
Die Mitglieder wählten folgende Vertreter aus dem Landkreis in den ESO-Beirat: Georg Bäuml (Gögglbach), Johannes Gleixner (Pingarten), Stefan Kiener (Münchshöf), Georg Meier (Fuhrn), Johannes Schart (Mitterauerbach), Erwin Schlagenhaufer (Wernberg-Prüglhof), Rudolf Schönberger (Neunaigen), Georg Süß (Sonnenried) und Johannes Ziegler (Neukirchen-Balbini).
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