Es ist wie so oft, wenn es zu Auseinandersetzungen auf dem Fußballplatz kommt - es werden unterschiedliche Versionen geschildert, was passiert ist. Fest steht jedenfalls: Das A-Jugendspiel zwischen dem SG/SV Mitterkreith und der Spielgemeinschaft aus ASV Fonberg und FT Eintracht Schwandorf in Walderbach (Landkreis Cham) am Samstagnachmittag wurde abgebrochen, ein 17-Jähriger Nachwuchskicker der SG Mitterkreith musste mit Rückenverletzungen ins Krankenhaus und die Polizei rückte an.
Beim Stand von 2:1 für die Heimmannschaft (SG Mitterkreith) ist es in der 65. Minute zu einem Foulspiel von einem Spieler der Gäste gekommen. Daraufhin entfachte sich ein Auseinandersetzung. Laut Thomas Nachtmann, stellvertretender Vorsitzender des SV Mitterkreith, soll ein Schwandorfer Spieler mit zehn Metern Anlauf und angezogenem Knie in den Rücken eines 17-jährigen Gegenspielers gesprungen sein. Anschließend sollen einige Spieler auch noch rhetorisch entgleist sein: "Unsere Spieler sind verbal übel bedroht worden." Der Trainer der Mitterkreither habe schließlich entschieden, nicht weiterzuspielen - "die Spieler hatten einfach zu viel Angst".
Spieler der FT Eintracht Schwandorf vor Gericht
Gelbe Karte und Zeitstrafe
Ferdi Eraslan, der am Samstag als Zuschauer vor Ort war und Mitglied bei der FT Eintracht ist, gab eine andere Version zum Besten. Demnach habe der Schwandorfer Nachwuchskicker lediglich "gewaltig geschubst". Zu Beleidigungen sei es auch nicht gekommen. Vielmehr habe der Trainer der SG Mitterkreith versucht, dem Schwandorfer Spieler, der für die Rückenverletzung des 17-Jährigen verantwortlich ist, eine Kopfnuss zu verpassen.
Im Spielbericht des Schiedsrichters, der Oberpfalz-Medien vorliegt, wird keine der beiden Versionen bestätigt. Der Unparteiische schreibt von einem "Rempler an der Schulter", und dass im Zuge der Auseinandersetzung eine Gelbe Karte gegeben und eine Zeitstrafe verhängt worden sei. Außerdem heißt es im Spielbericht: "Angeblich sollen Spieler von Schwandorf gegenüber Spielern von Mitterkreith Androhungen gemacht haben, dass sie nach dem Spiel mit Messern auf sie losgehen werden." Daraufhin habe der Trainer von Schwandorf vom Spielabbruch informiert.
Zu einer schnellen Aufklärung kann auch die Polizei Roding nicht beitragen. Sie ist zwar angerufen worden. Allerdings sei die Lage bereits ruhig gewesen, als Beamte am Fußballplatz eintrafen, da die Schwandorfer bereits abgereist seien, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte. Nach derzeitigem Erkenntnisstand seien "strafrechtlich relevante Äußerungen" gefallen. Von wem, sei noch ungewiss. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Körperverletzung. Der 17-Jährige ist laut Thomas Nachtmann vom SV Mitterkreith im Krankenhaus ambulant behandelt worden. Ihm gehe es den Umständen entsprechend.
Unsere Spieler sind verbal übel bedroht worden.
Eintracht-Spieler mit Geldstrafe
Die FT Eintracht Schwandorf war schon einmal in einem Fall involviert, der vor Gericht landete. Im Sommer 2016 musste sich ein damals 22-Jähriger wegen schwerer Körperverletzung verantworten. Die Amtsrichterin hatte es als erwiesen angesehen, dass der Spieler der FT Eintracht einen Gegenspieler in Kampfsportart in den Rücken trat und hatte ihn zu einer Geldstrafe von 5400 Euro verurteilt.
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