Schwandorf
28.08.2024 - 09:35 Uhr

Junger Mann wird zum Opfer von "Sextortion"

Unbekannte erpressen Geld, indem sie mit der Veröffentlichung intimer Bilder drohen. Wie man sich vor der sogenannten "Sextortion" schützen kann, erklärt die Polizei anhand eines aktuellen Falls.

Der Polizei werden immer wieder Fälle von "Sextortion" gemeldet. Symbolbild: Friso Gentsch
Der Polizei werden immer wieder Fälle von "Sextortion" gemeldet.

Ein junger Mann Anfang 20 wandte sich vergangene Woche an die Polizeiinspektion Burglengenfeld, weil er erpresst wurde. Er lernte zuvor über einen Messenger-Dienst eine Frau kennen. Schnell wurden persönliche Daten und Fotos ausgetauscht, darunter auch intime Bilder. Es dauerte nicht lange, bis der Mann Screenshots seiner eigenen intimen Fotos erhielt. Ihm wurde daraufhin mit der Veröffentlichung gedroht, falls er nicht Geld überweisen würde. Unter Druck kam er dem Verlangen nach und übersandte Wertguthaben in mittlerer dreistelliger Euro-Höhe.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang dringend vor den Gefahren des Internets. In diesem Fall handelt es sich um einen sogenannten Fall der "Sextortion". Die Vorgehensweisen der Täter sind sehr vielseitig. Bei Sextortion lernen Betroffene oftmals eine fremde Person über ein soziales Netzwerk wie Twitter, Snapchat, Instagram oder Facebook oder auch über Dating-Plattformen kennen und kommunizieren miteinander.

Mit dem zumeist verfolgten Ziel, das potenzielle Opfer dazu zu überreden, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen, lenken die Täter die Kommunikation schnell oft auch auf Video-Telefonie um. Dabei zeichnen sie diese sexuellen Handlungen auf und drohen im Anschluss daran, dieses Video oder Bild im Internet zu veröffentlichen, falls die Forderung des Täters oder der Täterin nicht erfüllt wird. Häufig verlangen die Täter Geld oder Bitcoins; nicht selten jedoch wird das Druckmittel auch genutzt, um weitere Nacktaufnahmen zu erpressen.

Die Polizei weist darauf hin, wie man sich vor "sexueller Erpressung" schützen kann: keine Nacktaufnahmen verschicken; keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen; regelmäßig Account- und Privatsphäreeinstellungen prüfen; zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber sein; nicht vorschnell einem Videochat zustimmen; keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in (Video-)Chats zustimmen, wenn man die Person erst seit kurzem kennt; Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand halten, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt nämlich auch Malware, die eine Webcam problemlos aktiviert und damit jederzeit filmen kann.

 
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