Karin Frankerl ist die neue Bezirksvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). Bei der Bezirksversammlung stellte die Schwandorfer Stadträtin ein Anliegen besonders in den Mittelpunkt.
Nach dem plötzlichen Tod der AsF-Vorsitzenden Christine Trenner vor gut einem Jahr rückte Stellvertreterin Karin Frankerl kommissarisch nach. Bei der Bezirksversammlung am Samstag im Turmrestaurant Obermeier in Klardorf übernahm sie nun offiziell die Führung der „Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen“, die neben „60 plus“, den Jusos, der AG „Migration und Vielfalt“ und der „Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen“ zu den fünf Arbeitsgemeinschaften innerhalb der SPD gehört. Die Mitglieder greifen frauenpolitische Themen auf, engagieren sich sozial und unterstützen die Mandatsträger im Wahlkampf.
An der Seite von Karin Frankerl stehen ihre Stellvertreterinnen Andrea Dirmeier (Regensburg), Birgit Fruth (Amberg) und Sabine Zeidler (Weiden). Das Quartett führt in den nächsten zwei Jahren die AsF Oberpfalz an und setzt sich zum Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Politik und Gesellschaft weiter voranzutreiben.
Der Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch ist Karin Frankerl ein Anliegen. „Die Paragraphen 218/219 müssen endlich aus dem Strafgesetzbuch verschwinden“, fordert die AsF-Vorsitzende. Der Abbruch einer Schwangerschaft dürfe nicht länger unter Strafe gestellt werden. Die SPD-Frauen wollen ferner dafür kämpfen, „dass die Mini-Jobs in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverträge umgewandelt werden, um Altersarmut zu begegnen“. Von der neuen Regierung erwartet Karin Frankerl „Parität bei der Besetzung der Ministerposten“, mehr soziale Gerechtigkeit und die Abschaffung des Ehegattensplittings. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, „wie schnell vermeintliche Fortschritte wie ein Kartenhaus zusammenfallen“, sagte Carolin Wagner.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete verwies auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach 70 Prozent der Frauen sich in dieser Zeit alleine um Haushalt, Kinderbetreuung und Home-Schooling gekümmert hätten. „Viele Frauen haben Arbeitszeit reduziert, auf Karriereschritte verzichtet oder gar eine Erwerbsarbeit gekündigt“, stellte Wagner fest.
Dennoch gibt sich die SPD-Politikerin optimistisch: „Wir werden unter der Ampelregierung neue Fortschritte bei der Gleichstellung der Frauen erzielen“. Auch wenn man gegenüber der FDP Zugeständnisse machen müsse. Carolin Wagner sieht „viele neue Chancen in dieser Ampel“ und ist froh, „dass die Union als Bremsklotz wegfällt“. Damit seien gute Voraussetzungen „für vier Jahre kraftvolle sozialdemokratische Politik“ gegeben.
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