Schwandorf
13.11.2024 - 08:47 Uhr

Katastrophenschutz vor neuen Herausforderungen

Im Landratsamt Schwandorf treffen sich Führungskräfte im Zivil- und Katastrophenschutz zu einer Fachtagung. Die Veranstaltung stellt die neuen Herausforderungen in den Fokus, vor denen der Bereich durch aktuelle globale Ereignisse steht.

Zu einer Fachtagung kommen Führungskräfte im Zivil- und Katastrophenschutz im Landratsamt Schwandorf zusammen. Bild: Jana Voss/exb
Zu einer Fachtagung kommen Führungskräfte im Zivil- und Katastrophenschutz im Landratsamt Schwandorf zusammen.

Führungskräfte im Zivil- und Katastrophenschutz kamen vor wenigen Tagen im Landratsamt Schwandorf zu ihrer ersten Fachtagung zusammen. Die Katastrophenschutzbehörde der Kreisverwaltungsbehörde hatte eine große Anzahl von Führungskräften aller Hilfsorganisationen aus dem Landkreisgebiet dazu eingeladen. Die Leiterin der Katastrophenschutzbehörde, Viktoria Schmalhofer, freute sich, dass rund 70 ehrenamtliche Führungsdienstgrade der Einladung gefolgt sind und ihren freien Samstag in den Dienst des Allgemeinwohls gestellt haben.

Nach Ende des Kalten Krieges hat die Arbeit im Zivil- und Katastrophenschutz über fast zwei Jahrzehnte immer mehr an Bedeutung verloren. Zivilschutzeinrichtungen wie Schutzbauten oder Sirenen wurden aufgelassen oder rückgebaut, regelmäßige Übungen fanden nicht mehr statt und die personelle und sächliche Ausstattung wurde auf ein Mindestmaß reduziert. Doch spätestens seit der Unwetterkatastrophe im Ahrtal 2021, der Corona-Pandemie und vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine müsse jedem klar sein, dass der Zivil- und Katastrophenschutz vor ganz neuen Herausforderungen stehe, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt.

Alle Bereiche des Zivil- und Katastrophenschutzes – im ehrenamtlichen wie auch im hauptamtlichen behördlichen Bereich – müssten deshalb schnellstmöglich an diese neue Situation angepasst und vor allem auch ihre sächliche, personelle und finanzielle Ausstattung von staatlicher Seite merklich ergänzt werden. Im Landkreis Schwandorf seien diese Notwendigkeiten bereits erkannt worden, als 2023 die Umsetzung des Notfallrahmenplans „Stromausfall“ beschlossen wurde. Dass es dennoch sehr viel Nachholbedarf und alle Hände voll zu tun gibt, haben die acht Referenten in ihren Einzelvorträgen an diesem Tag zum Ausdruck gebracht.

Den Anfang machte mit Gerhard Domaier die Katastrophenschutzbehörde selbst. Er ging neben anderen Themen auch detailliert auf die geänderten und aktuellen Herausforderungen ein. In den folgenden Präsentationen stellten die Kreisbrandinspektion des Landkreises, die Rettungsdienste von Bayerischem Roten Kreuz und Johanniter Unfallhilfe, die Bergwacht, die Wasserwacht und die Regionalstelle des THW in Schwandorf ihre Fachkompetenzen, Einsatzbereiche, Material- und Personalausstattungen sowie ihre hierarchischen Befehls- und Organisationsstrukturen vor. Auch die Hilfeleistungskontingente, die Feuerwehr und Rettungsdienste aus dem Landkreis Schwandorf für überörtliche Hilfen in anderen Landkreisen, Regierungsbezirken oder Bundesländern zur Verfügung stellen können, wurden behandelt.

Insgesamt verfolgte diese erste Fachtagung der Führungskräfte laut Mitteilung das Ziel, alle Akteure an einen Tisch als großes Ganzes zu bringen, um so das Gemeinschaftsgefühl noch stärker zu unterstreichen und zu fördern, was für eine erfolgreiche organisationsübergreifende Zusammenarbeit unabdingbar ist. Zivil- und Katastrophenschutz sei dabei aber nicht nur eine Gemeinschaftsaufgabe für alle Institutionen, sondern erstrecke sich bis in den Lebensbereich jedes Landkreisbürgers. Er könne mit eigenen privaten Vorsorge- und Selbstschutzmaßnahmen einen wichtigen Beitrag leisten und die Hilfsorganisationen dadurch entlasten.

 
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