Schwandorf
21.06.2018 - 14:05 Uhr

Kein Obst und Gemüse ohne (Wild-) Bienen

Meinrad Lohmüller aus Rottenburg am Neckar stellte die interessanten Hautflügler und ihre Bedeutung im Stadtmuseum Schwandorf vor.

Eine gehörnte Mauerbiene. exb/Lohmüller
Eine gehörnte Mauerbiene.

An heißen Sommertagen schmeckt es besonders lecker: frisches Obst und knackiges Gemüse, am besten aus dem heimischen Garten. Für diesen Genuss aber ist die Bestäubung unzähliger Blüten notwendig - nicht nur durch Honigbienen, sondern auch durch verschiedenste Wildbienen.

Deren besondere Arten und dass dazu in Deutschland auch rund 30 Hummelarten zählen, das erklärte der Wildbienenexperte Meinrad Lohmüller aus Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) kürzlich im Stadtmuseum. Seinem anschaulichen Vortrag schloss sich noch eine Führung durch die Sonderausstellung "Wildbienen, Hummeln und Hornissen" an, die noch bis Mitte September im Sonderausstellungsraum des Museums zu sehen ist.

Lohmüller ist pensionierter Lehrer und Initiator der Naturschutzinitiative www.wildbienenschutz.de. Er hat bereits vor Jahrzehnten begonnen, sich intensiv mit den Hautflüglern zu beschäftigen. Um diese Insektengruppe besser bekannt zu machen, hat er die Gestaltung und den Inhalt der Ausstellung entwickelt und berät seit vielen Jahren Bildungseinrichtungen, Vereine und Firmen. Dass die meisten Wildbienenarten keine Staaten bilden, sondern ein solitäres Leben führen, sei oftmals nicht bekannt. Ebenso zeigte er an Beispielen auf, warum viele Wildbienenarten so selten geworden sind. Große Monokulturen in der Landwirtschaft, vor allem aber der Einsatz von Herbiziden und Pestiziden machen allen Insekten schwer zu schaffen, auch den Wildbienen. Dabei haben diese mit den Honigbienen eine enorme Bedeutung bei der Bestäubung von Obst- und Gemüsepflanzen. Man dürfe es nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn es immer weniger Bienen, Schmetterlinge und Co. gebe. Sein Ziel: Bewusstsein schaffen für die fliegenden Tierchen, von denen übrigens nur die wenigsten stechen. Gerade Hummeln, die ihre Nester oft im Erdboden oder Baumhöhlen bauen, sind friedliche Brummer. Sie suchen oftmals Blüten auf, die für Bienen uninteressant sind.

Jeder könne dazu beitragen, Wildbienen zu unterstützen und sie in den eigenen Garten locken. Dazu erklärte Meinrad Lohmüller sehr anschaulich und praktisch verschiedene Nisthilfen und Insektenhotels, die selbst gebaut werden können oder im Fachhandel zu erwerben sind. Aber: Gerade hier werde oft vieles angeboten, was weder Wildbienen noch Hummeln nütze und trotzdem teuer ist. Die Ausstellung im Stadtmuseum ist noch bis Mitte September zu sehen. Hier gibt's auch begleitende Informationen zu Nisthilfen.


 
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