Schwandorf
05.09.2022 - 13:07 Uhr

Kinderpornografie: Festnahme im Landkreis Schwandorf

300 Gigabyte Daten und versteckte Kameras: Ein 45-Jähriger wurde wegen des Verbreitens kinderpornografischer Inhalte festgenommen. Die Spur führte die Ermittler in die Oberpfalz.

Eine Kriminaloberkommissarin sitzt vor einem Auswertungscomputer bei Ermittlungen gegen Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch. Symbolbild: dpa/Arne Dedert
Eine Kriminaloberkommissarin sitzt vor einem Auswertungscomputer bei Ermittlungen gegen Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch.

In einem Fall von Verbreiten kinderpornografischer Dateien führte die Ermittler eine Spur in den Landkreis Schwandorf. Ein 45-Jähriger wurde festgenommen. Laut einem Bericht des Polizeipräsidiums Oberpfalz habe sich der Mann, der eigentlich aus Nordrhein-Westfalen kommt, beruflich in der Oberpfalz aufgehalten – in einem Hotel im nördlichen Landkreis Schwandorf. Hier hat er laut Polizei Dateien mit kinderpornografischen Inhalten über einen Filesharing-Dienst geladen. Über die IP-Adresse haben die Ermittler die Verbindung zu dem Hotel gefunden. Das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern, das bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ansässig ist, hatte den Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss erwirkt.

Der Betreiber des Hotels im Landkreis Schwandorf habe nach derzeitigem Stand aber keine strafrechtliche Verfolgung zu befürchten. "Dieser hat ja keine kinderpornografischen Inhalte geladen oder angesehen", erklärt Thomas Goger, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. In der gesamten Oberpfalz und speziell im Landkreis Schwandorf gab es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Durchsuchungen wegen des Verdachts der Kinderpornografie – auch in einem Hotel. "Hier gibt es aber keinerlei Zusammenhang, es war auch ein anderes Hotel", erklärt Goger.

Bei der neuesten Durchsuchung am vergangenen Donnerstag konnten die Beamten der Kripo Amberg den Mann auf frischer Tat ertappen: Er war wohl gerade dabei, Kinderpornografie herunterzuladen. 300 Gigabyte kinderpornografische Dateien fanden die Ermittler zudem auf einer externen Festplatte.

Auch das Haus des 45-Jährigen in Nordrhein-Westfalen wurde durch die Polizei untersucht. Dort fanden die Beamten mehrere versteckte Kameras, mit denen der Verdächtige wohl weibliche Familienangehörige bei intimen Handlungen gefilmt haben soll.

Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg erließ auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg gegen den 45-Jährigen noch am Freitag Haftbefehl. Der Mann wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

 
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