Schwandorf
14.07.2024 - 09:54 Uhr

Klärschlamm erneut Thema beim Müll-Zweckverband

Wo wird getrockneter Klärschlamm aus der Region künftig verbrannt? Eine mögliche Anlage in Schwandorf ist Thema beim Zweckverband Müllverwertung (ZMS).

Klärschlamm bleibt nach der Reinigung des Abwassers in Kläranlagen übrig. Seite Entsorgung beschäftigt die Kommunalpolitik schon lange. Archivbild: Gerhard Götz
Klärschlamm bleibt nach der Reinigung des Abwassers in Kläranlagen übrig. Seite Entsorgung beschäftigt die Kommunalpolitik schon lange.

Die Klärschlamm-Entsorgung ist erneut Thema beim Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS). Die Verbandsversammlung tritt am 18. Juli um 11.20 Uhr im Sitzungssaal des ZMS-Verwaltungsgebäudes zusammen. Das Gremium hatte zuletzt die Verwaltung beauftragt, Alternativen für die Entsorgung des Schlamms aufzuzeigen. Lange schien klar, dass sich der ZMS mit vielen Millionen Euro an einer Monoverbrennung in Straubing beteiligt. Nach einer erfolgreichen Klage liegt das Projekt in Niederbayern zumindest auf Eis. Ob es komplett scheitert, scheint wahrscheinlich, ist aber noch offen.

Der ZTKS (Zweckverband thermische Klärschlammverwertung Schwandorf) betreibt in Schwandorf eine Trocknungsanlage. Rund 12.000 Tonnen hochgetrockneter Schlamm fallen hier pro Jahr an und wird bislang in Zement- oder Kohlekraftwerken verbrannt. Ab 2029 gelten neue Regeln. Dann muss aus dem Rückstand aus Kläranlagen der endliche Dünger Phosphat zurück gewonnen werden. Das ist nach Stand der Technik nur aus der Asche von Monoverbrennungsanlagen möglich, in denen nur Klärschlamm eingesetzt wird. Das Müllkraftwerk als Entsorgungsweg fällt weg - allein schon aus technischen Gründen.

Damit kommt eine eigene Monoverbrennung in den Blick. Sie könnte, hatte ZMS- und ZTKS-Geschäftsführer Thomas Knoll gegenüber Oberpfalz-Medien erläutert, auf der Fläche eines Chemieunternehmens neben dem Müllkraftwerk entstehen. Knoll sieht hier einige, mögliche Synergieeffekte. Drei Alternativen zur eigenen Anlage wurden zuletzt aufgeworfen: Die Zusammenarbeit mit einer (kommunalen) bayerischen Monoverbrennungsanlage, die Kooperation mit einem privaten Abfallbehandler oder die europaweite Ausschreibung der Verbrennung des hochgetrockneten Schlamms. Die jeweiligen Vor- und Nachteile wird die Verwaltung der ZMS-Verbandsversammlung in der öffentlichen Sitzung erläutern.

Die Kosten werden bei einer Entscheidung natürlich eine wesentliche Rolle spielen. Sie sind für die Bürger relevant: Die Entsorgung des Klärschlamms wird letztlich über die Abwassergebühren finanziert, die jeder Haushalt zu bezahlen hat.

Neben den Alternativen für die Klärschlammentsorgung hat sich das ZMS-Gremium vor allem noch mit den Abrechnungen und Bilanzen der vergangenen Jahre zu beschäftigen. Verbandsvorsitzender, Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling, wird aktuelle Themen erläutern und Kämmerer Markus Decker einen Zwischenbericht über das laufende Geschäftsjahr geben.

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