Schwandorf
22.08.2021 - 13:36 Uhr

Klinik Lindenlohe bietet neues Knorpeltherapieverfahren mit nur einer Operation

Mit Dr. Marco Strauch, der seit Januar als Geschäftsführender Oberarzt die Abteilung „Knie“ leitet, ist auch ein weiteres Knorpeltherapieverfahren an die Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe gekommen. Es bringt einige Vorteile.

Bei der AutocartTM-Methode wird während der Operation Knorpelmaterial aus dem Gelenk gewonnen, der Knorpeldefekt im Gelenk vorbereitet und in derselben Operation repariert. Bild: Firma Arthrex/exb
Bei der AutocartTM-Methode wird während der Operation Knorpelmaterial aus dem Gelenk gewonnen, der Knorpeldefekt im Gelenk vorbereitet und in derselben Operation repariert.

Ein Unfall, auch nur eine falsche Bewegung oder altersbedingte Abnutzung sind die Hauptursachen für Knorpelschäden. Dabei zeigt der Klinik-Alltag, dass die Patienten vor allem Sportler nach einem Unfall sind. Junge Patienten und Heranwachsende mit Kniescheiben-Problemen sind ebenfalls von Knorpelschäden betroffen, denn: Wenn die Kniescheibe öfters aus dem Gleitlager springt, dann kann der Knorpel auf der Kniescheibenrückfläche oder im Bereich des Oberschenkels geschädigt werden. Die Crux dabei: Ein zerstörter Knorpel erholt sich nicht wieder von selbst.

Bisher, so Dr. Marco Strauch, stand in der Asklepios-Klink Lindenlohe das sogenannte M-ACT Verfahren zur Verfügung. Dabei wird zunächst mittels einer arthroskopischen Operation etwas Knorpelgewebe gewonnen, das in einem externen Labor zu einem "Knorpelzellflies" gezüchtet wird. Nach etwa drei Wochen wird das Flies in einem zweiten, offenen Eingriff in das Gelenk implantiert.

Bei der neuen AutocartTM-Methode wird während der Operation Knorpelmaterial aus dem Gelenk gewonnen, der Knorpeldefekt im Gelenk vorbereitet und in derselben Operation repariert. Hierzu werden aus etwas Blut des Patienten körpereigener "Klebstoff" und, mit den gewonnenen Knorpelzellen ein körpereigenes Knorpelersatzgewebe hergestellt. Dieses kann dann arthroskopisch oder offen implantiert werden. Das Ergebnis, so Strauch: "Statt zwei OPs nur eine."

Dabei bleibt es laut Dr. Marco Strauch nicht allein beim wesentlichen Vorteil, dem Vermeiden einer zweiten, offenen Operation: "Da die notwendigen Materialien immer zur Verfügung stehen, kann dieses Verfahren auch angewandt werden, wenn ein vorher nicht bekannter Knorpeldefekt erst während der Arthroskopie des Kniegelenkes diagnostiziert wird. Und AutocartTM ist mit weiteren Operation kombinierbar. So können Kreuzbandoperationen oder Umstellungsosteotomien in der gleichen Sitzung durchgeführt werden."

Ja nach Schaden und Rahmenbedingung die richtige Behandlungsmethode - für Klinik-Geschäftsführer Daniel Weiß ist das zweite Knorpeltherapieverfahren "nicht nur eine wertvolle Ergänzung oder Alternative, sondern auch ein weiterer Beweis, dass wir unseren medizinischen Anspruch konsequent in allen orthopädischen Bereichen jeden Tag aufs Neue verfolgen: Die Versorgung unserer Patienten mit Knowhow, Technik und Therapieverfahren auf höchstem Niveau zu gewährleisten."

Ob M-ACT oder AutocartTM-Methode - die Nachbehandlung solcher Knorpelschäden bleibt in beiden Fällen gleich. Meist sind eine Teilbelastung und eine Einschränkung der Beweglichkeit des Kniegelenkes für mehrere Wochen notwendig.

Schwandorf13.06.2021

"Statt zwei OPs nur eine."

Dr. Marco Strauch, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik Lindenlohe

Dr. Marco Strauch, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik Lindenlohe

 
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