Der Grund heißt "Einschulungskorridor": Auf Initiative von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) beschloss der Landtag die Regelung, die für Erstklässler gilt, die zwischen Juli und September sechs Jahre alt werden. Sie werden nur noch eingeschult, wenn die Eltern das auch wünschen. Bislang konnten die Kinder nur im Zuge einer Härtefallregelung zurückgestellt werden.
Im Landkreis sind es 323 Kinder, die zwischen 1. Juli und 30. September sechsten Geburtstag feiern. "127 von ihnen werden nicht eingeschult", blickt der fachliche Leiter des Schulamts, Georg Kick, in die Statistik. Das entspricht einem Anteil von über 39 Prozent. "Das ist viel", meinte der Schulamtsdirektor. "Wir werden sechs Klassen weniger haben", sagte Kick im Gespräch mit den Oberpfalz-Medien.
Unter den sieben Schulamtsbezirken in der Oberpfalz liegt der Landkreis Schwandorf mit 39 Prozent auf dem fünften Platz noch relativ günstig. Im Schulamtsbezirk Regensburg Stadt-Land sind es beispielsweise über 46 Prozent der in den Korridor fallenden Kinder, die nicht eingeschult werden.
Welche der 49 Grundschulen genau mit wie vielen Kindern betroffen sind, könne er aus Datenschutzgründen nicht sagen, sagte Kick. Die Klasseneinteilung steht noch nicht genau fest. Nur so viel lässt Kick durchblicken: "Es wird 35 Kombiklassen geben, 33 sind es aktuell". Im September werden nach bisherigem Stand 1206 Kinder in die Klassenzimmer strömen, knapp 40 weniger als im vergangenen Jahr. Obwohl 80 Kinder mehr als 2018 zur Einschulung anstünden. Befürchtungen, dass wegen der Zurückstellungen kleine Schulen in ihrer Existenz bedroht sein könnten, zerstreut der Schulamtsdirektor. Es gebe eine Bestandsgarantie.
Bislang waren die Kinder, die in der fraglichen Zeit sechs Jahre alt wurden, regelmäßig eingeschult. Nur, wenn beispielsweise in den Vorschulkursen in den Kindergärten Defizite entdeckt wurden, "sind die Kinder von unseren Schulpsychologen getestet worden", erklärte Kick. Auf die Zusammenarbeit mit den Kindergärten legt er großen Wert. Gab es Defizite bei einem Kind, wurde ein Förderplan aufgestellt. "Sonst wäre das Jahr ja müßig, ohne Förderung vergangen", sagte Kick. Wie es mit dieser Förderung für zurück gestellte Kinder weiter geht, sei noch nicht ganz klar. "Ich befürchte, dass da einige durchrutschen", sagte Kick, "persönlich fand ich die alte Regelung besser." Wenn nun der Elternwille mehr Gewicht haben soll, sei das auch in Ordnung.
Was die Planung angeht, habe es wegen des Korridors keine Probleme gegeben. Die Eltern wurden informiert, bis Anfang Mai mussten sie ihre Entscheidung mitteilen.
Große Bandbreite
Im Landkreis Schwandorf bestehen 49 Grundschulen, an 15 davon ist auch eine Mittelschule angeschlossen. Die größte Grundschule ist in Burglengenfeld mit 489 Schülern. Die kleinste besteht in Trausnitz mit gerade 17 Kindern in zwei Kombiklassen. Der Bestand kleiner Schulen, wie es sie auch in Altendorf (23 Kinder) und Guteneck (24 Kinder) gibt, ist laut Kick gesichert. Im aktuellen Schuljahr werden 4790 Mädchen und Buben an den Grundschulen im Landkreis von 331 Lehrerinnen und 15 Lehrern unterrichtet. Wie die Klasseneinteilung im kommenden Jahr genau aussehen wird, steht noch nicht fest.













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