Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen. Das Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf bietet erstmals in einem Pilotprojekt eine tiergestützte Therapiestunde für Patienten der Akutgeriatrie an. Ausgebildete Therapiebegleithunde kommen wöchentlich zum Krankenhaus im Rahmen einer Gruppentherapie. "Um das Therapieangebot weiterhin anbieten zu können, ist das Krankenhaus allerdings auf Spenden angewiesen", heißt es in einer Mitteilung der Klinik.
Tiergestützte Therapie unterstützt die Motorik und erreicht zudem psychisch-emotionale Bereiche. Das Gefühl von Einsamkeit und Isolation wird hierdurch reduziert. Interaktion und Austausch wird gefördert durch Gruppenangebote und den Kontakt zum Mensch-Hund-Team. Der Hund als sozialer Treiber und Eisbrecher fördert zum Beispiel die Kommunikation in der Therapiegruppe.
Der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Dr. Christoph Balzer, sieht in der tiergestützten Therapie einen Gewinn für seine Sektion Akutgeriatrie: Die tiergestützte Therapie fördere die Interaktion, nicht nur mit dem Tier sondern auch unter den Patienten. Diese Wirksamkeit hätten zahlreiche Studien belegt. "Sowohl motorisch als auch kognitiv werden sich hier schnell positive Ergebnisse zeigen“, ist er sich sicher. Bereits in der ersten Therapiestunde vor wenigen Tagen konnten positive Effekte deutlich bemerkt werden, berichtete die Sektionsleiterin und Geriaterin Dr. Adela Sala.
Unterstützung vom Förderverein
Dass das Gemeinschaftsprojekt von Akutgeriatrie und Pflegedirektion nun starten kann, verdankt das Krankenhaus St. Barbara dem Verein der Freunde und Förderer des Krankenhaus St. Barbara. Er finanziert die tiergestützte Therapie im Anfangszeitraum laut Mitteilung mit einem großzügigen Spendenbetrag.
Vorsitzender Andreas Wopperer sieht in der tiergestützten Therapie einen großen Mehrwert für die Patienten im Schwandorfer Krankenhaus: Das Wohl der Patienten werde signifikant durch die Zuwendung zum Tier gesteigert – dank Ablenkung, Erlernung neuer Wissensinhalte wie Kommandos, aber auch durch die Interaktion in der Gruppe.
Diese Therapiegruppe ist im Krankenhaus St. Barbara maximal fünf Teilnehmer groß. Die Patienten auf der akutgeriatrischen Station bleiben in der Regel 14 Tage, heißt es in der Mitteilung weiter. So würden sie eine gute Verbindung, nicht nur zum pflegerischen und ärztlichen Personal, sondern auch zum Therapieangebot – und in diesem Fall ganz konkret zum Tier – schaffen, erläutert Marco Hirschl, Stationsleiter auf der Akutgeriatrie. Die tiergestützte Therapie wird gemeinsam mit Therapeutin Susi Gold aus Regensburg und ihrem Team durchgeführt.
Seit 2020 eigene Abteilung
Das Krankenhaus in Schwandorf verfügt seit 2020 über eine eigene akutgeriatrische Station. In diesem Bereich arbeiten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Pflegefachkräfte sowie Ärzte mit einer speziellen Geriatrieweiterbildung Hand in Hand. Neben der Behandlung der Akuterkrankung soll die Selbstständigkeit der Patienten erhalten, wiederhergestellt oder verbessert werden.
Meist könnten Patienten nach kurzer Zeit wieder mit einem Höchstmaß an Lebensqualität und Selbstständigkeit in ihre vertraute häusliche Umgebung entlassen werden. "Im Rahmen der Erarbeitung eines Demenzkonzepts wurde auch die tiergestützte Therapie als ein Teilbereich aufgenommen und nun zum ersten Mal im Schwandorfer Krankenhaus realisiert, außerdem finden bereits jährliche Demenzschulungen für Behandelnde statt", schreibt die Klinik abschließend.
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