Der Krankenstand in den Landkreisen Schwandorf und Cham hat sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 5,0 auf 4,8 Prozent reduziert. Die DAK-Gesundheit hat die Krankschreibungen aller DAK-versicherten Arbeitnehmer in der Region für das Gesamtjahr 2024 ausgewertet. Hier ein Blick in die Ergebnisse und die Analyse.
Auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte kamen 2024 insgesamt rund 1751 Fehltage. Das waren 4,8 Prozent weniger als 2023. „Es ist ein erstes positives Signal, dass der Krankenstand in unserer Region 2024 gesunken ist. Ob daraus eine Trendwende wird, werden die nächsten Jahre zeigen“, sagt Benjamin Kruppa, Leiter Servicezentrum in Cham und Schwandorf.
Die meisten Fehltage gingen demnach 2024 wieder auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen: Atemwegserkrankungen verursachten bezogen auf 100 Beschäftigte 297 Krankheitstage. Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen waren für 366 Tage je 100 Beschäftigte verantwortlich. Und bei Verletzungen und Vergiftungen kamen auf 100 Beschäftigte 241 Tage.
Verdacht ausräumen
Ein Krankenstand von 4,8 Prozent bedeutet, das an jedem Tag im zurückliegenden Jahr von 1000 Beschäftigten 21 krankgeschrieben waren. Die Mehrheit der Beschäftigten hatte für jeden Fehltag eine ärztliche Bescheinigung. „Die Beschäftigten holen sich ein ärztliches Attest auch, damit sie nicht dem Verdacht ausgesetzt sind, sie würden ohne triftigen Grund der Arbeit fernbleiben“, sagt Kruppa. Die sogenannte Blaumacher-Debatte habe das Miteinander in manchen Betrieben negativ beeinflusst und Misstrauen gegenüber krankgemeldeten Beschäftigten aufkommen lassen. Das sei kontraproduktiv, so Kruppa. Betriebe und Behörden sollten sich vielmehr um gesunde Arbeitsbedingungen bemühen. „Alle sind zufriedener, wenn es bei der Arbeit gut läuft. Und Beschäftigte, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind, melden sich seltener krank.“
Gesundheitsmanagement
Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage in vielen Firmen empfiehlt die DAK-Gesundheit ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das systemisch angelegt ist. Dafür werden unter anderem die Strukturen und Prozesse im Unternehmen genau betrachtet und die Mitarbeitenden an einem Veränderungsprozess beteiligt. „Beim systemischen BGM geht es darum, arbeitsbedingte Belastungen passgenau zu verringern. Wir helfen Unternehmen dabei, ein solches zu entwickeln“, so Kruppa. Weitere Informationen zum BGM der Kasse gibt es online unter: www.dak.de/bgm
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