Das Schwandorfer Bündnis gegen Rechtsextremismus will das Feld nicht den radikalen Gruppierungen überlassen und geht nun auch auf die Straße. Das Netzwerk aus Parteien, Verbänden, Gewerkschaften und Kirchen ruft die „bürgerliche Mitte der Gesellschaft“ zur Teilnahme an einer Kundgebung unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt – Haltung zeigen" am 7. Februar um 18 Uhr auf dem Schwandorfer Marktplatz auf.
„Wir wollen ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen“, sagte Bündnis-Sprecher Frank Möller bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in den Räumen der Erlöserkirche. Es werde Zeit, dass auch Schwandorf gegen die Demokratiefeinde aufstehe und Flagge zeige, fordert Uschi Maxim vom Jugendmigrationsdienst der Katholischen Jugendfürsorge.
Stadtrat Franz Schindler sieht das Bündnis 15 Jahre nach der Gründung an die Grenzen gekommen, wenn er feststellt: „Leider ist es uns nicht gelungen, die Wahl von drei AfD-Stadträten in den Stadtrat zu verhindern“. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie sei an einem Tiefpunkt angelangt, so Schindlers Einschätzung. Seine Beobachtung: "Die Grenzen zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus verschwimmen". Der Antisemitismus nehme zu.
„Wehret den Anfängen“, fordert evangelische Pfarrer Stefan Drechsler, der ebenfalls zur Teilnahme aufruft. Dritte Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller rechnet bei der Kundgebung am oberen Marktplatz mit einer breiten Unterstützung von Parteien, Verbänden, Firmen, Kirchen und Gewerkschaften, „die sich für die Demokratie einsetzen“.
Für Stadtrat Alfred Damm soll von der Kundgebung das Signal ausgehen, "dass Schwandorf keine extremistische Hochburg ist". Er wird bei der Veranstaltung gemeinsam mit den drei Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis, dem Schwandorfer Oberbürgermeister, einem Vertreter der Kirchen und einem Migranten das Wort ergreifen. Unmittelbar nach der Kundgebung wollen sich die Veranstalter zusammensetzen und das weitere Vorgehen in den nächsten Wochen erörtern.



















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