Schwandorf
05.04.2019 - 20:18 Uhr

Kurzes Schreiben überrascht den Landrat

Keine Stromtrassen in Bayern? Der Landrat vertraut auf die Aussage von Wirtschaftsminister Aiwanger, wenn ihn auch das kurze Schreiben verwundert.

Mit großem Interesse nahm Landrat Thomas Ebeling, der zu den Stromtrassen ein Schreiben an den neuen Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger verfasst hatte, dessen Antwort zur Kenntnis. Da Aiwanger mehrmals mit der Aussage zitiert worden war, den Bau neuer Stromtrassen in Bayern verhindern zu wollen, hielt es der Landrat für begrüßenswert, wenn das vom zuständigen Minister versprochene Aus für Ostbayernring und Süd-Ost-Link noch vor weiteren Schritten des Vorhabenträgers oder der zuständigen Behörden verkündet werden würde, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt. Die Antwort des Ministers sei zwischenzeitlich im Landratsamt Schwandorf eingegangen.

"Das kurze Schreiben überrascht mich, hatte ich mir doch nach seinen vollmundigen Ankündigungen gedacht, ein Feuerwerk an Maßnahmen vorgestellt zu bekommen", bekannte Landrat Thomas Ebeling. "Vielleicht ist es aber auch nur dem engen Terminkalenders des Ministers geschuldet, dass er noch nicht mehr unternehmen konnte." Verständnis zeigte Ebeling jedenfalls für die Kritik, die hier und da an der Trassenführung geäußert werde, wenn maßgebliche Repräsentanten der Landespolitik gleich das ganze Vorhaben infrage stellen. "Dem Minister war sicher bewusst, dass seine Ankündigungen von Kritikern der Stromtrassen mit Interesse verfolgt werden. Sicherlich wird er bald konkrete Maßnahmen gegen die Stromtrassen einleiten, sähe er sich doch andernfalls dem Vorwurf des Populismus ausgesetzt", zeigte sich Ebeling der Mitteilung nach zuversichtlich.

"Nachsicht" hatte Landrat Ebeling demnach auch in einem anderen Punkt. "Aiwanger wäre nicht der einzige Politiker, der die Erfahrung macht, dass Verantwortung schwieriger zu tragen ist, als aus der Opposition heraus große Forderungen zu stellen". Während Verantwortung immer eine Abwägung vieler Belange und eine Gesamtsicht erfordere, sei es leicht, "dagegen zu sein". Der Landrat "vertraut weiter darauf, dass Aiwanger gerade nicht zur vorgenannten Gruppe von Politikern gehört und er mit Hochdruck an der Umsetzung seiner Ankündigungen arbeitet", so das Statement.

"Ich werde Dich unterstützen, wo immer dies möglich ist", sicherte Ebeling dem Minister zu.

 
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