(rhi) Volker Riese führt ein strenges Regiment. Der Leiter des Recyclinghofes will Ordnung halten in "seinem" Betrieb. Deshalb weist er auch manchen Kunden ab. Von den neuen Öffnungszeiten verspricht er sich eine spürbare Entzerrung bei der Anlieferung.
Volker Riese ist seit zehn Jahren im Recyclinghof auf dem ehemaligen Bayernwerksgelände beschäftigt. Er ist Angestellter der Abfallentsorgungsfirma Lober, die die Anlage in Dachelhofen betreibt. Besitzer des Geländes ist die Stadt, finanziert wird der Betrieb vom Landkreis.
Höheres Budget
Ab 1. September treten neue Öffnungszeiten in Kraft. Statt zwölf sind es nun 28 Stunden in der Woche, in denen die Leute Sperrmüll und Gartenabfälle anliefern können. Um die gleiche Stundenzahl erhöht sich auch das Beschäftigungsverhältnis für Volker Riese und seine Mitarbeiterin. Auch der Landkreis zieht mit und erhöht das Jahresbudget für den Recyclinghof Schwandorf auf 43 000 Euro, wie stellvertretender Landrat Joachim Hanisch bei einem Ortstermin am Freitag bestätigte. Mit einem "kleinen finanziellen Anteil" sei auch die Stadt Schwandorf beteiligt, versicherte Ordnungsamtsleiter Stefan Schamberger. Oberbürgermeister Andreas Feller erwartet von den längeren Öffnungszeiten eine Entzerrung. "Die Leute haben immer öfter ihren Unmut über die langen Wartezeiten geäußert", so der Oberbürgermeister. Die Stadt reagiere nun auf die Kritik und sperre an vier Tagen bereits um elf Uhr auf. Auch für Volker Riese und seine Mitarbeiterin bedeutet das neue Angebot weniger Stress. Er kann sich dem einzelnen Anlieferer besser widmen.
Am liebsten ist es ihm, wenn ihm die Leute einen Blick in den Kofferraum oder in den Anhänger werfen lassen. "Dann kann ich ihnen sagen, wo was hingehört", so der Mitarbeiter der Firma Lober. Denn "nicht alles" darf im Recyclinghof entsorgt werden. Unter das Verbot entfallen Hausmüll, Giftstoffe, Styropor, behandelte Hölzer und Folien. Volker Riese verweist die Leute auf die Entsorgungsmöglichkeit im nahen Müllkraftwerk. Dort ist die Anlieferung allerdings gebührenpflichtig. Genauso wie die Grüngutentsorgung auf dem Recyclinghof. Für sie verlangt die Stadt zwischen einem und acht Euro, je nach Menge. Sie legt damit die Kosten für die Behandlung und Verwertung pflanzlicher Abfälle auf die Nutzer um.
Zuständig für die Entsorgung des Mülls ist der Landkreis, der 24 Recyclinghöfe unterhält. In den meisten Fällen ist die jeweilige Gemeinde der Träger. In Schwandorf, der größten Anlage im Landkreis, übernimmt diese Aufgabe die Firma Lober aus Neunburg vorm Wald.
Seit 2007 in Betrieb
Der Recyclinghof in Dachelhofen ging 2007 in Betrieb. 150 000 Euro investierte damals die Stadt in die neue Anlage auf dem ehemaligen Bayernwerksgelände. Sie kaufte das 4800 Quadratmeter große Areal vom Energieversorger E.ON und stellte dort Wertstoffcontainer für private Nutzer auf, die mittlerweile bedienerfreundlich im Boden versenkt sind. Die Firma Lober kümmert sich um die Entsorgung und Wiederverwertung der angelieferten Abfälle. Am Beispiel der Elektrogeräte erklärt kaufmännischer Leiter Andreas Schlingmann das System: "Wir zeigen den Inhalt der Container in einem Portal an. Dort wird der Verwerter festgelegt". Der übrige Sperrmüll landet in der Müllverbrennungsanlage oder im Wertstoffhof. Der Landkreis verpflichtet den Bürger zur Mülltrennung, stellt Papiertonnen und Recyclingsäcke zur Verfügung und holt sie kostenlos ab. Die heuer erfolgte Sperrmüllsammlung war ein weiterer Beitrag zur Entsorgung von Abfällen, die nicht in die Mülltonne passen.
Die neuen Öffnungszeiten des Recyclinghofes Schwandorf gelten ab 1. September: Dienstag von 11 bis 18 Uhr, Mittwoch von 11 bis 17 Uhr, Donnerstag von 11 bis 17 Uhr, Freitag von 11 bis 16 Uhr am Samstag von 8 bis 12 Uhr. Letzter Einlass ist jeweils 15 Minuten vor Schließung. (rhi)














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