Schwandorf
18.11.2019 - 16:31 Uhr

Im Landkreis Schwandorf bald unterwegs mit dem Anrufbus

Nach vielen Abstimmungen mit unterschiedlichen Akteuren, sowie einer aufwendigen, EU-weiten Ausschreibung startet der „BAXI“-Rufbus nun auch im Landkreis Schwandorf. Am 16. Dezember soll es los gehen.

Wie der Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik erfuhr, soll am 16. Dezember der „BAXI“-Rufbus im Landkreis Schwandorf starten. Bild: exb
Wie der Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik erfuhr, soll am 16. Dezember der „BAXI“-Rufbus im Landkreis Schwandorf starten.

Alle zwölf "BAXI"-Linien konnten durch einen Linienbetreiber besetzt werden, wodurch der gesamte Landkreis mit "BAXI"-Rufbus-Angeboten abgedeckt werden kann, sagte Landrat Thomas Ebeling bei der Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik im Landratsamt. Die zwölf Linien wurden zunächst für zwei Jahre vergeben. Im Anschluss an diese zweijährige Phase soll der Rufbus durch erneute Ausschreibung weitergeführt werden: "Dies bietet den Vorteil, dass in die nächste Ausschreibung bisherige Erfahrungswerte einfließen können und somit eine Optimierung des gesamten Systems erfolgen kann." Im Rahmen des Regionalmanagements soll eine begleitende Werbekampagne das notwendige Bewusstsein in der Bevölkerung wecken.

"BAXI" orientiert sich als neues Mobilitätskonzept am Vorbild des Landkreises Tirschenreuth, wo man den normalen Linienbusverkehr um ein modernes und bedarfsorientiertes Personentransportkonzept ergänzt hat. Dort wird bereits der gesamte Landkreis mit zahlreichen Linien und Haltestellen abgedeckt. "BAXI" kombiniert die günstigen Fahrpreise und klaren Strukturen von Bussen mit dem Komfort und der Flexibilität von Taxis und bindet auch kleine Orte in das Netz des öffentlichen Nahverkehrs ein.

Öko-Antrag abgeschmettert

Weniger wohlwollend hörten sich die Mitglieder des Ausschusses zwei fast gleichlautende Anträge an, die die Grünen und die ÖDP eingebracht hatten und die von Rudi Sommer (Grüne) und Arnold Kimmerl (ÖDP) vorgestellt und begründet wurden. "Antrag auf "Ausrufung des Klimanotstands" stand über dem Grünen-Text, "Symbolischer Ausruf des Klimanotstands" über dem der ÖDP. Wenig kulant und scharf im Ton, trotzdem aber die Meinung der überwiegenden Mehrheit des Ausschusses treffend, rief Hans Hottner (CSU) aus: "So ein Schmarrn." Dass "der Kreistag Schwandorf den Klimanotstand erklärt und damit die Eindämmung des Klimawandels und seiner schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität anerkennt", schien ihm und den übrigen Räten absurd und an der Realität vorbei gehend.

Da half es auch nichts, dass Kimmerl den alternativen Titel "Klimazukunft für den Landkreis Schwandorf" für seinen Antrag vorschlug. "Das ist mir alles zu verschwurbelt", sagte SPD-Rat Bernhard Krebs, und auch für Landrat Thomas Ebeling war klar, "dass es doch selbstverständlich ist, dass wir als Landkreis ökologisch handeln". Joachim Hanisch (Freie Wähler) wies in dieser Frage hin auf "Richtlinien, die wir schon haben und die wir auch beachten".

Am Ende wurde der Antrag mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Nur Kimmerl und Sommer stimmten dafür, ihn dem Kreistag vorzulegen und dort diskutieren zu lassen, die anderen beförderten die beiden Öko-Vorlagetexte umgehend per Handzeichen in den Papierkorb nutzloser Ideen.

Die Verwaltung des Landkreises wurde am Montag vom Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik beauftragt, einen Förderantrag für das Projekt „Alte Hausnamen neu aufgelegt“ zu stellen. Hausnamen seien ein Stück Heimatgeschichte, stifteten Identität und gäben rückblickend zudem häufig Auskunft über das Leben im Dorf.

Mit dem Projekt soll öffentlich für Geschichte und Heimat geworben werden, hieß es im Ausschuss. Das Zusammentragen der Hausnamen und damit auch Ortsgeschichte oder die Übergabe der gedruckten Schilder (geplant: mindestens 1000 Schilder) könnte zum Beispiel an Heimatabenden oder Bürgerversammlungen erfolgen. Weiterhin könne mit den gedruckten Schildern ein zum großen Teil nur mündlich überliefertes Wissen vor dem Vergessen gerettet werden. „Das Projekt stärkt die Perspektive Heimat und dient der Verbesserung des kommunalen Gemeinwohls und der regionalen Identität der Einwohner, ebenso wird die Wahrnehmung und der Erhalt regionaler Kultur und Geschichte gesteigert“, kann sich der Ausschuss vorstellen.

Zuerst soll eine landkreisweite Erfassung aller bekannten Hausnamen durch die Heimatpfleger, Kulturvereine und weitere an diesem Thema interessierte Personen erfolgen. Anhand dieser Erfassung wiederum sollen die Hausbesitzer durch die Kommunen angeschrieben und das Interesse an einem Hausnamen-Schild abgefragt werden. So kann zudem eine in Bayern einmalige landkreisweite Erfassung und Dokumentation der Hausnamen erfolgen. Auf das Schild soll der Hausname und die Erklärung dazu gedruckt werden.

Der Kreistag Schwandorf sollte den Klimanotstand erklären.

Kreisrat Rudi Sommer, Grüne

Kreisrat Rudi Sommer, Grüne

 
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