Christian Doleschal hat den Bio-Betrieb Werner in Pischdorf (Landkreis Schwandorf) besucht. Dort sprach der Europaabgeordnete mit Landwirten des Bayerischen Bauernverbands über die aktuellen Herausforderungen durch EU-Richtlinien. Betriebsleiter Florian Werner stellte seinen Betrieb mit Geflügelaufzucht vor und kritisierte die EU-Öko-Verordnung, berichtet der Bauernverband in einer Mitteilung. Die Vorgaben zum Auslauf widersprechen laut dem Landwirt den Schutz- und Temperaturerfordernissen von Küken. Die Erhöhung der Auslauffläche lasse sich zudem in vielen Fällen vor Ort nicht umsetzen.
Auch im ökologischen Landbau mit Rinderhaltung gebe es Schwierigkeiten bei der Umsetzung der EU-Vorschriften zur Weidehaltung, heißt es weiter. Die Teilnehmer diskutierten die Forderung nach einer EU-Pflanzenschutzstrategie, die den Herausforderungen des Klimawandels gerecht wird. Angesichts der Zunahme von Schadorganismen und der fehlenden Zulassung neuer Wirkstoffe gebe es zunehmende Resistenzen, die zu Qualitäts- und Ertragseinbußen führten. Die Vorstandsmitglieder des Bauernverbands forderten ein schnelles und koordiniertes Vorgehen der Europäischen Union.
Die finanzielle Ausstattung des EU-Agrarhaushalts war ebenfalls ein Thema. Die Kreisobmänner Josef Irlbacher und Franz Obeth betonten, dass die Einkommenswirksamkeit der Zahlungen weiterhin im Vordergrund stehen müsse. Doleschal entgegnete, dass die Aufstellung zukünftiger EU-Haushalte keine leichte Aufgabe sei. Die Bereitschaft der Mitgliedsstaaten, mehr Geld für den EU-Haushalt beizusteuern, sei verhalten. Weitere Themen waren die EU-Tiertransportverordnung, die geplante Richtlinie zur Bodenüberwachung sowie die geplante EU-Entwaldungsverordnung.
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