Schwandorf
24.01.2022 - 14:27 Uhr

Langjähriger Schwandorfer Schulleiter Otto Walbrunn verstorben

Der langjährige Leiter des Schwandorfer Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums, Otto Walbrunn, ist vor einer Woche überraschend verstorben. Der 91-Jährige wird in seinem Geburtsort Pleystein (Lkrs. Neustadt/WN) beigesetzt.

Otto Walbrunn (1930-2022), engagierter Schulleiter und VHS-Dozent, ist vor wenigen Tagen verstorben. Bild: tu
Otto Walbrunn (1930-2022), engagierter Schulleiter und VHS-Dozent, ist vor wenigen Tagen verstorben.

Otto Walbrunn ist der einzige Schuldirektor in Schwandorf, dem die Schüler ein Denkmal gesetzt habe. Es steht im Garten des Gauß-Gymnasiums und zeigt eine hagere Figur, die den weit gereisten Lehrers darstellen soll, auf einem metallenen Pferd sitzend, mit einer Fahne in der Hand. Angefertigt hat es jener Abiturjahrgang, der mit dem Leiter die Schule verlies – im Jahr 1994. Bis dahin hatte Walbrunn im Laufe von 24 Jahren der Schule seinen Stempel aufgedrückt.

Walbrunn erblickte am 15. Juni 1930 als erstes von drei Kindern der Eheleute Hans und Margarete Walbrunn in einem kleinbäuerlichen Anwesen in dem Ort Pleystein im heutigen Landkreis Neustadt/WN das Licht der Welt. Nach dem an der Oberrealschule in Weiden absolvierten Abitur studierte er in München Biologie, Chemie und Geografie.

Bevor er von 1970 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1994 das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium in Schwandorf leitete, war Walbrunn 13 Jahre am Luitpold-Gymnasium in Wasserburg am Inn tätig. Es war erst 40 Jahre alt, als ihm das Kulturministerium die Leitung des Schwandorfer Gymnasiums übertrug.

Seit seiner Schulzeit beschäftigte sich Walbrunn mit der Geschichte Böhmens. Historie und Landschaft der tschechischen Nachbarregion blieb Zeit seines Lebens einer seiner Interessenschwerpunkte, immer wieder begab er sich auf Spuren des auch für Deutschland bedeutenden böhmischen Königs und Kaisers Karl IV. Unter anderem organisierte er schon bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs für die Schwandorfer Volkshochschule eine mehrtägige Fahrt in die Hauptstadt Prag, Karl früherem Regierungssitz. Dieser Exkursion sollten noch viele weitere folgen, bis ihm das Alter einen Strich durch die Pläne machte.

Mehrere Jahrzehnte lang war Walbrunn in Schwandorf eines der Aushängeschilder der Volkshochschule, für die er nicht nur Reisen, sondern auch Vorträge und andere kulturelle Themen anbot. Er kannte aber auch die Oberpfalz wie seine Westentasche. In seiner Heimatstadt Pleystein beispielsweise brillierte er in den vergangenen 15 Jahren mit einigen herausragenden Sonderausstellungen und Fotopräsentationen sowie Fachvorträgen im Stadtmuseum.

Zu seinen Hobbys zählten neben dem Reisen, seiner Bibliothek und der Erkundung von Geografie und Geschichte das Fotografieren und das Wandern sowie früher das Bergsteigen und das Skifahren.

Verstorben ist Otto Walbrunn am 19. Januar in der Klinik der Barmherzigen Bürger in Regensburg. Dorthin hatte er sich wegen einer Routineuntersuchung begeben. Um ihn trauern unter anderem sein Sohn Rainer mit Gattin Christine und seine Lebenspartnerin Christiane Frieb. Beerdigung ist am 1. Februar in Pleystein.

Pleystein19.06.2020
Otto Walbrunn bei seiner Verabschiedung aus dem Schuldienst im Jahr 1994. Sie erfolgte im Rahmen einer Feier am Schwandorfer Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, an der unter anderem der damalige Landrat Hans Schuierer (sitzend, rechts) teilnahm. Archivbild:  Götz
Otto Walbrunn bei seiner Verabschiedung aus dem Schuldienst im Jahr 1994. Sie erfolgte im Rahmen einer Feier am Schwandorfer Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, an der unter anderem der damalige Landrat Hans Schuierer (sitzend, rechts) teilnahm.
 
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