Wegen eines Handyverstoßes hat eine Streife der Schwandorfer Polizei am Mittwoch gegen 17.25 Uhr einen Lkw-Fahrer kontrolliert. Der pakistanische Fahrer des litauischen Lastwagens samt italienischem Anhänger zückte einen Führerschein aus dem Oman. Dieser wies, so die Polizei in ihrem Pressebericht, "deutliche Fälschungsmerkmale auf". Somit untersagten die Beamten dem 47-Jährigen die Weiterfahrt und wollten die Fahrzeugschlüssel sicherstellen. Da fiel dem Mann ein, dass er noch einem im Fahrzeug versteckten polnischen Führerschein habe. Dieses Dokument konnte laut Polizei "nach kurzer Prüfung und auch einer Datenbankanfrage in internationalen Dateien" als echt identifiziert werden. Eine Rückfrage in Polen ergab, dass auch kein Fahrverbot oder ähnliches vorlag.
In den Tiefen seines Fahrzeugs wurde der Lkw-Fahrer nochmals fündig: Er hatte noch echte Führerscheine aus Pakistan und aus der Region Kashmir dabei. Für die Polizei war es nach eigenen Angaben relativ aufwändig, die Dokumente zu prüfen. Dies geschah mit Unterstützung von Fachkräften für Urkunden der Verkehrspolizei Amberg. Das Ergebnis: Der vorgezeigte Führerschein aus dem Oman war gefälscht, alle anderen Dokumente waren echt. Urkundenfälschung war es trotzdem.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft erhob die Polizei eine Sicherheitsleistung und behandelte den Lkw-Fahrer erkennungsdienstlich. Der 47-Jährige durfte anschließend seine Fahrt fortsetzen – mit seinem polnischen Führerschein. Das gefälschte Dokument aus dem Oman blieb bei der Polizei. "Warum der Mann einen echten Führerschein mit sich führt und einen gefälschten Führerschein vorzeigt", bleibt für die Schwandorfer Polizei, wie sie selbst schreibt, "ein Rätsel".
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.