Schwandorf
23.07.2019 - 12:40 Uhr

Marionettentheater Schwandorf: Erst Konzept, dann Umbau

Das Marionettentheater Schwandorf soll eine feste Bleibe bekommen. Prinzipiell begrüßen die Stadträte das. Franz Schindler (SPD) fordert erst ein Gesamtkonzept von der Stadt, bevor das ehemalige Sparkassengebäude umgebaut werden soll.

Das Marionettentheater soll eine feste Spielstätte bekommen: Im ehemaligen Sparkassengebäude an der Fronberger Straße. Bild: Gerhard Götz
Das Marionettentheater soll eine feste Spielstätte bekommen: Im ehemaligen Sparkassengebäude an der Fronberger Straße.

Über das Schwandorfer Marionettentheater ist in der Beschlussvorlage von der inflationär gebrauchten Erfolgsgeschichte die Rede. In diesem Fall wird das Substantiv seiner Bedeutung allerdings gerecht. Seit Ende der 1980er Jahre führt das von Christine und Raimund Pöllmann gegründete und geleitete Marionettentheater jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit Stücke für Kinder und Erwachsene im Dachgeschoss des Oberpfälzer Künstlerhauses auf und hat sich im Laufe der Zeit einen Namen über die Region hinaus gemacht.

Die Leitung hat das Ehepaar Pöllmann mittlerweile an ihren Sohn, dem Schauspieler und Theaterpädagogen Michael Pöllmann, übergeben. Der wiederum machte der Stadtverwaltung Ende vergangenen Jahres einen Vorschlag: Das ehemalige Sparkassengebäude an der Fronberger Straße, direkt neben dem Oberpfälzer Künstlerhaus, soll zur festen Spielstätte des Marionettentheater werden. Dadurch sollen Vorstellungen das ganze Jahr über möglich sein. Das Gebäude soll künftig außerdem "multifunktional" genutzt werden, wie es in der Beschlussvorlage heißt. In spiel- und probenfreien Zeiten könnten also beispielsweise Workshops oder Vereinsversammlungen abgehalten werden. Für die Umbaumaßnahmen ist beabsichtigt, staatliche Fördermittel, unter anderem aus dem Kulturfond Bayern, in Anspruch zu nehmen.

Die Mitglieder des Bauausschusses haben im Februar im Zuge der Haushaltsberatungen und Vorstellung des Hochbauprogramms 2019 dem Vorhaben grundsätzlich zugestimmt. Auch der Stadtrat zeigte sich am Montag angetan vom Vorschlag. Allerdings beschloss das Gremium am Montagabend noch nicht den Umbau des Gebäudes. Franz Schindler wies darauf hin, dass das ehemalige Sparkassengebäude ursprünglich im Juli 2017 für die Unterbringung der Kunstsammlung des Bezirks Oberpfalz angekauft worden sei. Außerdem bemerkte er, dass für das Vorhaben in diesem Jahr lediglich 20 000 Euro im Haushalt vorgesehen seien, bis 2021 insgesamt 150 000 Euro. Der SPD-Stadtrat kritisierte aber vor allem, dass lediglich ein Konzept von Michael Pöllmann, nicht aber von der Stadtverwaltung vorliege. Schindler erklärte: "Es kann doch nicht sein, dass wir so ein Vorhaben auf die Schnelle durchwinken." Vielmehr sollte die Stadtverwaltung damit beauftragt werden, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das Aufschluss über die Nutzung und die Kosten des Gebäudes sowie die möglichen Organisationsstrukturen und den laufenden Betrieb gebe. Diesem Beschlussvorschlag folgten die Stadträte mit einer Gegenstimme.

 
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