An Anbieter von Familienbildung und an Eltern wandte sich eine Fragebogenaktion der Lernenden Region Schwandorf, die von der Universität Eichstätt vorgenommen wurde. „Mehr Freizeitangebote, vor allem mehr Bewegungsangebote für Kinder und Eltern“, wünschen sich dabei die Umfrageteilnehmer. Florian Schmid, der Geschäftsführer der Lernenden Region Schwandorf, stellte die Aktion bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vor.
An 298 Anbieter von Familienbildungsangeboten wurden laut Schmid Fragebögen verschickt, jeder Dritte antwortete daraufhin. Überdies hat man 15 507 Fragebögen über Bildungs- und Betreuungseinrichtungen an die Eltern verteilt. Auch hier betrug der Rücklauf etwa ein Drittel. „Extrem gute Rücklaufquoten“, freute sich der Geschäftsführer.
Es zeigte sich, dass mit den aktuellen Angeboten die Hälfte der Mütter zufrieden, sechs Prozent unzufrieden sind. „Die Mütter sind im Vergleich zufriedener als die Väter“, so Schmid.
Herausgestellt hat sich durch die Umfrage auch, dass die Mehrheit der Befragten noch nie Familienbildungsangebote besucht hat. Der Grund für die fehlende Teilnahme liege in der geringen Bekanntheit der Angebote. Bildungsferne Eltern und Eltern mit Migrationshintergrund nähmen außerdem seltener Angebote wahr. Die große Frage laute also: Wie können mehr Teilnehmer für Familienbildung gewonnen werden?
In einem Fazit ziehen die Befragen fünf Punkte heraus: Man müsse die aktuelle Sensibilisierung für das Thema nutzen, dessen Bekanntheit steigern und niedrigschwellige Angebote schaffen. Wünschenswert seien der Ausbau der Freizeitangebote und vor allem mehr Bewegungsangebote für Kinder und Eltern. Thema sei auch die Vernetzung der verschiedenen Träger und Anbieter und das Nutzen von Synergieeffekten.
Der Ausschuss hatte nichts dagegen, dass das Thema weiterbearbeitet wird und es zu einer Nutzung und Bewerbung der Ergebnisse kommt. Die Veröffentlichung der Studie ist bei der Bildungskonferenz 2020 vorgesehen. „Für das weitere Vorgehen entstehen zunächst keine Kosten“, betonte Florian Schmid abschließend.
Regelmäßiger Gast beim Jugendhilfeausschuss ist Wolfgang Zwicknagl von der Arbeitsagentur Schwandorf. Einmal im Jahr berichtet er den Ausschussmitgliedern, wie es um die Jugendarbeitslosigkeit und die Situation bei den Ausbildungsplätzen bestellt ist. In seinem neuesten Vortrag sprach Zwicknagl von 265 arbeitslosen Jugendlichen im Landkreis Schwandorf im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. „Die Zahl steigt seit zwei Jahren wieder an“, sagte er. Insgesamt gibt es 8766 sozialversicherungsbeschäftigte junge Leute unter 25 – so viele wie im Vorjahr. An Auszubildenden finden sich im Landkreis 3073. Hier ist Zahl höher als im Vorjahr. „Immer weiter auseinander“ geht laut Zwicknagel die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen (1708) und der Bewerber (722). Damit junge Leute möglichst passgenau in eine Ausbildung kommen und diese auch erfolgreich absolvieren, unternimmt die Agentur jedes Jahr eine Menge – und gibt dafür auch viel Geld aus. Zwicknagl sprach in diesem Zusammenhang von 5,8 Millionen Euro.
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