Schwandorf
31.01.2023 - 15:53 Uhr

Mehr Arbeitslose im Raum Schwandorf, aber auch sehr viele freie Stellen

Die Winter-Delle ist auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf angekommen. Rund 2620 Menschen sind arbeitslos gemeldet, knapp ein Fünftel mehr als im Dezember. Gleichzeitig sind viele Stellen offen.

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Geschäftsstelle Schwandorf (Landkreis ohne Raum Oberviechtach) nahm binnen Monatsfrist um knapp 430 Personen oder 19,5 Prozent zu. Das teilte die Agentur für Arbeit mit. Mitte Januar waren rund 2620 Personen arbeitslos gemeldet, etwa 190 Arbeitnehmer (7,9 Prozent) mehr als im Januar 2022. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 3,3 Prozent. Im Januar 2022 lag die Quote bei 3,0 Prozent. „Die Freistellungen in der Bau- und Baunebenbranche sowie in den Außenberufen haben zu einem für den Jahresanfang saisontypischen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt," so Siegfried Bäumler, Chef der Agentur für Arbeit Schwandorf, in einer Pressemitteilung. "Die ruhige Zeit muss allerdings keine verlorene sein, sondern lässt sich sinnvoll für Weiterbildungen nutzen. Die Arbeitsagentur unterstützt interessierte Betriebe hier, sofern alle Bedingungen erfüllt sind."

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich beruflich weiterentwickeln wollen, bietet die Berufsberatung für Erwachsene seit Kurzem auch Vor-Ort-Termine in der Region an, etwa am 15. Februar im Mehrgenerationenhaus Wackersdorf. Diese und alle weiteren Veranstaltungen finden sich im Veranstaltungskalender der Arbeitsagentur Schwandorf im Netz.

Chancen für Wiedereinsteiger

„Die Zahl der gemeldeten Stellen bewegt sich noch immer auf einem hohen Niveau. Das Angebot an offenen Stellen übertraf im Januar sogar den bereits hohen Wert aus dem Vorjahr", erklärt der Agenturleiter. Das biete für Wiedereinsteiger ins Berufsleben – etwa nach Erziehungs- oder Pflegepause – sehr gute Möglichkeiten, erklärt der Agenturleiter. Mitte Januar waren 2510 Stellenangebote gemeldet, rund 260 Offerten oder 11,7 Prozent mehr als im Januar 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen knapp 200 Stellen und somit rund 110 Offerten (36,4 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus dem Job heraus rund 580 Personen arbeitslos. Im Gegenzug beendeten rund 170 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren knapp 30 Arbeitnehmer mehr als im Januar 2022.

Branchen suchen Fachkräfte

Der Kräftebedarf besteht weiterhin in mehreren Branchen. Im Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Pädagogik ist die Anzahl der Stellen größer als die Anzahl der Bewerber, in Pflege- und Gesundheitsberufen können freigestellte Arbeitnehmer laut Agentur meist direkt eine Beschäftigung bei anderen Arbeitgebern aufnehmen.

Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe melden sich verstärkt Arbeitnehmer, die keine feste Wiedereinstellungszusage für die nächste Saison erhalten haben. Der Arbeitsmarkt im Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist unverändert gut. Es werden Fachkräfte gesucht. Das gilt auch für die Sparten Metall, Elektro und Elektronik, Kunststoffverarbeitung, Holzverarbeitung, Maschinenbau und Betriebstechnik sowie den Kfz-Bereich Fachkräfte. Die Mehrheit der arbeitslosen Personen sei hier dem Helferbereich zuzuordnen.

In kaufmännischen und akademischen Berufen sind die Zu- und Abgänge ausgeglichen. Vereinzelte Ausstellungen oder verzögerte Einstellungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten seien zwar erkennbar, der Arbeitsmarkt aber grundsätzlich sehr stabil.

Im Handel lassen sich laut Agentur bei befristet Beschäftigten durchwegs Vertragsverlängerungen beobachten. Im Bereich Transport ist im Vergleich zum Vormonat ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit erfolgt. Im Bereich Lager ist zeitgleich ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Bei Betrieben der Lebensmittelherstellung und der Gastronomie ist die Zahl der gemeldeten Stellen weiterhin höher als die Anzahl der Arbeitsuchenden in dem Bereich.

 
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