Die Arbeitgeber im Bezirk der Arbeitsagentur Schwandorf meldeten von Oktober 2023 bis Ende September 2024 insgesamt 5.459 Ausbildungsstellen. Das waren 402 Stellen mehr als im Vorjahr, teilt die Agentur mit. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Bewerber für eine Ausbildungsstelle um 112, beziehungsweise 5,6 Prozent auf 1.995 Personen. Ende September waren noch 1.137 freie Ausbildungsstellen gemeldet (im Vorjahr 1.331). Jedem Bewerber standen somit rein rechnerisch gesehen 2,7 Stellen zur Verfügung.
„Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Schwandorf zeigt sich nach wie vor von seiner guten Seite", wird Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf, in der Mitteilung zitiert. Ausbildungsbetriebe würden trotz der teils eingetrübten Arbeitsmarktlage auf Fachkräftesicherung durch eigene Ausbildung setzen.
Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der HWK Niederbayern-Oberpfalz berichtete, dass trotz der teilweise angespannten wirtschaftlichen Lage die Betriebe ihre Beschäftigten halten. „Die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk ist nach wie vor hoch", sagte er. Im Bezirk der HWK Niederbayern-Oberpfalz seien Ende Oktober 5.800 Ausbildungsverträge eingetragen, gewesen was ein Plus von 4,09 Prozent bedeute. Über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg betrage der Anteil der Auszubildende mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft 12,9 Prozent. „Bei uns zählt nicht, wo jemand herkommt, sondern wo er hinwill“, sagte Schmidt hierzu.
Genauso sah das Ralf Kohl, Bereichsleiter Berufliche Ausbildung der IHK Regensburg für Oberpfalz und Kelheim. „In unserem Bezirk haben wir 4.911 Ausbildungsverträge für 2024 abgeschlossen. 840 Ausbildungsverträge davon mit Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft, was knapp 17 Prozent entspricht", so Kohl. Die Bereitschaft der Betriebe, Menschen anderer Nationalitäten einzustellen sei da, solange die Motivation klar erkennbar sei und die sprachlichen Voraussetzungen passen.
Die Agentur für Arbeit bietet ein umfangreiches Unterstützungsangebot für junge Menschen. Die assistierte Ausbildung ist eines dieser Angebote das sich sowohl an Jugendliche als auch an Ausbildungsbetriebe richtet. Sie kann aus zwei Teilen bestehen. Der erste Teil bereitet auf eine Ausbildung vor. In Phase zwei bekommt man Unterstützung während der Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung. Interessierte Jugendliche sollten den Kontakt zu ihrem Berufsberater suchen. Arbeitgeber können sich im Arbeitgeber-Service beraten lassen.
Auch wer sich jetzt noch kurzfristig dazu entschließt, eine Ausbildung zu beginnen, hat laut Agentur noch gute Chancen. Interessierten stehen noch über 1000 offene Ausbildungsstellen im Agenturbezirk zur Verfügung. Auch die Kammern seien weiterhin offen für Vertragsabschlüsse und Eintragungen von neuen Ausbildungsverhältnissen.
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