Um den Integrationsprozess zielgerichtet unterstützen zu können, müssten Menschen mit Fluchthintergrund gefördert werden - sei es durch eine Ausbildung oder eine berufliche Weiterbildung. Denn der Arbeitsmarkt in der mittleren Oberpfalz benötige in fast in allen Branchen dringend Arbeitskräfte, unterstrich Markus Nitsch, Leiter der Agentur für Arbeit Schwandorf in einer Pressemitteilung der Behörde.
Wie es dort weiter heißt, seien auf dem regionalen Arbeitsmarkt gute Voraussetzungen gegeben, um geflüchtete Menschen an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die kreisfreie Stadt Amberg umfasst, konnten der Mitteilung zufolge von September 2017 bis August 2018 rund 410 arbeitslos gemeldete geflüchtete Personen (Bayern: 12 130) eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres seien dies rund 190 Personen bzw. 84 Prozent mehr.
Mehr als ein Drittel dieser Menschen habe Arbeit im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung gefunden. Knapp 13 Prozent seien im Gastgewerbe und zwölf Prozent im Baugewerbe eingestellt worden. Rund elf Prozent fanden laut Agentur eine Beschäftigung in den Bereichen der wirtschaftlichen Dienstleistungen, und im verarbeitenden Gewerbe konnten rund zehn Prozent eine Beschäftigung aufnehmen.
Weniger Arbeitslose
Zwischen November 2017 und Oktober 2018 seien im Agenturbezirk rund 500 arbeitslose Menschen im Durchschnitt mit Fluchthintergrund (Bayern: 15 223) gezählt worden - 110 weniger als zum Vorjahreszeitraum (Bayern: 88 mehr). "Der leichte Rückgang an arbeitslos gemeldeten Menschen mit Fluchthintergrund in der mittleren Oberpfalz ist ein erfreuliches Signal. Neben einer Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist es unser Ziel, durch passgenaue Qualifizierungen die Nachhaltigkeit dieser Beschäftigungsverhältnisse zu fördern", so Nitsch. Aktuell kämen die meisten der arbeitslosen geflüchteten Menschen aus Syrien, dem Irak und Eritrea. 69 Prozent (Bayern: 70,2 Prozent) seien männlich und 56 Prozent des Personenkreises (Bayern: 59 Prozent) jünger als 35 Jahre. Ein knappes Drittel der arbeitslosen Menschen mit Fluchthintergrund im Agenturbezirk besitzt nach Angaben der Behörde keinen Schulabschluss (Bayern: 30 Prozent), 28 Prozent hätten einen Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife (Bayern: rund ein Viertel). Ein Viertel (Bayern: 23,2 Prozent) habe angegeben, Abitur oder die Fachhochschulreife zu haben. Bei 17,3 Prozent (Bayern: 23,2 Prozent) konnte der Schulabschluss laut Agentur noch nicht geklärt werden.
Keine Ausbildung
Sowohl in der mittleren Oberpfalz als auch im bayrischen Durchschnitt hätten mehr als 80 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung. Knapp fünf Prozent könnten eine betriebliche/schulische Ausbildung vorweisen. Rund zehn Prozent hätten einen akademischen Abschluss (Bayern 8,2 Prozent). Zwischen August 2017 und Juli 2018 gab es nach Agenturangaben rund 1420 Eintritte von Geflüchteten (Bayern: 43 580) in Qualifizierungs- und Weiterbildungskurse der Agentur sowie der Jobcenter, um ihr Deutsch und die beruflichen Fähigkeiten auszubauen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien dies rund 60 Teilnahmen weniger (Bayern: rund 400 weniger).
"Geflüchtete können sich nicht auf die Migration vorbereiten und haben somit oft keine ausreichenden Sprachkenntnisse. Diese Personengruppe wird sich deshalb schrittweise in den Arbeitsmarkt integrieren lassen", betonte Nitsch. Es gehe vorrangig darum, durch gute Fördermaßnahmen die Sprachkenntnisse und die damit verbundene erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von Migranten zu erhöhen.













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