Schwandorf
07.07.2023 - 12:50 Uhr

Mehr Platz und "lebendiges Grün" im Schwandorfer Rathaus

Die Stadt Schwandorf stockt das Rathaus auf und schafft Platz für neue Büroräume. Die Maßnahme steht aber auch im Zeichen des Umwelt- und des Klimaschutzes.

Der Dachstuhl des Ostflügels am Schwandorfer Rathaus (rechts) ist um 1,80 Meter angehoben worden. Jetzt füllen Maurer und Zimmerer die Lücke. Im Dachgeschoss entstehen auf 370 Quadratmetern neue Büro- und Besprechungsräume. Bild: Hirsch
Der Dachstuhl des Ostflügels am Schwandorfer Rathaus (rechts) ist um 1,80 Meter angehoben worden. Jetzt füllen Maurer und Zimmerer die Lücke. Im Dachgeschoss entstehen auf 370 Quadratmetern neue Büro- und Besprechungsräume.

Die Stadt reagiert auf die Raumnot im Rathaus und hebt den Ostflügel und den Kopfbau an. Dadurch entstehen 370 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche für 18 Mitarbeiter.

„Dem Bauen auf bestehenden Gebäuden wird die Zukunft gehören“, ist Architekt Peter Pracht überzeugt. Vor allem in den Großstädten sei dies aus Platzgründen eine kostengünstige Alternative. Eine Spezialfirma hat in den vergangenen Tagen den Dachstuhl des Rathauses mit Hilfe einer Hydraulik um 1,80 Meter angehoben. Maurer und Zimmerer sind aktuell dabei, die Zwischenräume zu schließen, ehe der Dachstuhl wieder aufgesetzt wird.

Oberbürgermeister Andreas Feller erläuterte bei einer Baustellenbesichtigung die Vorteile dieses Verfahrens: „Holzverschalung und Dachziegel bleiben erhalten, und die darunter liegenden Geschosse bleiben witterungsgeschützt“. Der Betrieb im Rathaus laufe ganz normal weiter. Im Zuge der Maßnahme werde das gesamte Rathausdach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet und gedämmt, so der Oberbürgermeister.

Mit einer „bodengebundenen Begrünung mit Kletterhilfen“ will die Stadt auch einen Beitrag für den Umwelt- und Artenschutz leisten. In einem Abstand von einem Meter zur Fassade wird ein Klettergerüst aus Stahlnetzen montiert, an dem sich Wein, Waldrebe und Blauregen hochranken können. Das „lebendige Grün“ soll Luft- und Klima verbessern, Feinstaub binden und die Artenvielfalt fördern. Rotkehlchen, Amsel und Drossel können im Bewuchs ihre Nester bauen. Vorgesetzte Fassaden- und Begrünungssysteme schützen ferner die Fassade vor Witterungseinflüssen.

Im Frühjahr 2024 ist die Fertigstellung geplant. Die Kosten liegen bei 2,1 Millionen Euro. Das Dachgeschoss lässt sich über einen Aufzug erreichen. Es war bislang als Stauraum für die Registratur genutzt worden. Nun sollen dort bis zu 18 Mitarbeiter Platz finden. Wie dringend die Verwaltung den Platz benötigt, erläuterte Sachgebietsleiterin Barbara Hellerbrand im Vorfeld der Entscheidung. Mehrere Sachgebietsleiter müssten sich derzeit ein Büro mit Mitarbeitern teilen. In manchen Abteilungen seien Neueinstellungen aus Platzmangel verschoben worden. „Auch für die Auszubildenden stehen keine vernünftigen Arbeitsplätze zur Verfügung“, schildert die Sachgebietsleiterin „Hochbau“ die angespannte Situation.

Eine Auslagerung von Büroräumen hielt die Diplom-Ingenieurin (FH) aus „finanziellen und organisatorischen Gründen“ nicht für sinnvoll. Sie schlug deshalb die Aufstockung des Rathauses am Ostflügel vor. Ihr Argument: „Das zentrale Verwaltungsgebäude bleibt für den Bürger weiterhin eine Einheit und für die Mitarbeiter ein Arbeitsplatz der kurzen Wege“.

Hintergrund:

Rathauserweiterung

  • 5. Juli: Anhebung des Dachstuhls am Ostflügel.
  • 17. Juli: Anhebung des Dachstuhls am Kopfbau.
  • Frühjahr 2024: Fertigstellung der Maßnahme
  • Kosten: 2,1 Millionen Euro
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.