Schwandorf
31.10.2022 - 11:32 Uhr

Mythen und Rituale: Neue Werke im Oberpfälzer Künstlerhaus zu sehen

Der Bezirk fördert Künstler aus der Region durch den regelmäßigen Ankauf ihrer Werke. Das Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf zeigt die diesjährigen Neuerwerbungen in einer Ausstellung und ergänzt diese mit Objekten aus dem Fundus.

Fotografin Elena Helfrecht erinnert in diesem Bild an die Mythen und Rituale der Rauhnächte und lässt im winterlichen Steinwald eine Perchtfigur erscheinen. Der Bezirk kaufte die Fotografie für seine Kunstsammlung auf. Bild: Hirsch
Fotografin Elena Helfrecht erinnert in diesem Bild an die Mythen und Rituale der Rauhnächte und lässt im winterlichen Steinwald eine Perchtfigur erscheinen. Der Bezirk kaufte die Fotografie für seine Kunstsammlung auf.

Seit 33 Jahren ist die Sammlung des Bezirks im Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf-Fronberg untergebracht. Sie umfasst 200 Werke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Plastik, Installation und Holzintarsien. Zu den neu angekauften Objekten gehört eine Fotografie der Fotografin Elena Helfrecht, die im winterlichen Steinwald an die Mythen und Rituale der Rauhnächte erinnert. „Damit die Bräuche meiner Großeltern nicht in Vergessenheit geraten“, erklärt die 30-jährige Künstlerin aus Marktredwitz.

In der Sonderausstellung sind auch Werke des Regensburger Künstlers Stefan Göler zu sehen. Der 62-jährige Musiker und Objektkünstler erzählt mit seinen Bildern Geschichten, spricht von der „Erweiterung der Zeichnung“ und meint damit „die Ausdehnung der Linien von der Fläche in den Raum“. Der Bezirk übernahm ferner eine Installation des Konzeptkünstlers und Fotografen Jonas Höschl, der in seinen druckgrafischen Werken politische Systeme und gesellschaftliche Zusammenhänge hinterfragt. In seinem Siebdruck, den der Bezirk ankaufte, thematisiert Jonas Höschl in einem „ironischen Kommentar“ die Rolle der Fotografin Leni Riefenstahl bei den Olympischen Spielen in Deutschland vor und nach dem Krieg.

Auf zwei Ausstellungsebenen werden 30 weitere Werke von 16 verschiedenen Künstlern gezeigt, die Künstlerhaus-Leiter Jürgen Dehm aus dem Fundus des Bezirks ausgewählt hat. Er lädt die Bevölkerung für Sonntag, 6. November, um 14.45 Uhr zu einer Führung durch die Ausstellung ein.

Bezirksheimatpfleger Tobias Appl sieht in der Sammlung das „künstlerische Gedächtnis des Bezirks“. Kunst könne hilfreich sein bei der Überwindung von Krisen und zudem den geistigen Horizont erweitern. Oberbürgermeister Andreas Feller freute sich über den guten Besuch der Vernissage am Sonntag und eröffnete nach zweijähriger Pause wieder einmal eine Ausstellung, die diesmal den Titel „In neuem Licht“ trägt.

 
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