Die Hauptversammlung der Nabaltec AG hat am Mittwoch im Amberger ACC die Dividende je Aktie von 0,18 auf 0,20 Cent erhöht. Vorstandsvorsitzender Johannes Heckmann sprach von einem "erfolgreichen und ereignisreichen Jahr 2018". Bei einem Rekordumsatz von 176,7 Millionen Euro erzielte das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 12,7 Millionen Euro. Die Ebit-Marge lag bei 10,4 Prozent. Der verbleibende Bilanzgewinn von etwa 29 Millionen Euro wird vorgetragen.
"Wir haben unsere Prognosen zu 100 Prozent erfüllt", sagte Vorstandsvorsitzender Johannes Heckmann. Bei der Produktion von funktionalen Füllstoffen und Spezialoxiden auf Basis von Aluminumhydroxid und -oxid lege das Unternehmen großen Wert auf umweltschonende Verfahren. Aber auch die Produkte selbst leisten einen Beitrag: Die flammhemmenden Füllstoffe der Nabaltec setzen im Falle eine Brandes keine giftigen Dämpfe frei, sondern mindern deren Entwicklung. Diese Füllstoffe werden etwa in Kabelisolierungen eingesetzt. Große Hoffnungen setzt die Nabaltec in Böhmite. Das Material kann für die Beschichtung von Separatorenfolien bei der Akkuherstellung verwendet werden. Entsprechend positiv kann sich die Elektromobilität auf das Nabaltec-Geschäft auswirken. Die angekündigte Initiative der Politik, auch in Europa Akkus zu produzieren, sieht Heckmann positiv:"Das wäre ein Heimspiel für uns."
Aber auch in den USA und in Asien ist das Unternehmen aktiv. In den Vereinigten Staaten wurde die Nabaltec USA Corp. als Holding gegründet. Unter deren Dach sind die Nashtec (Corpus Christi, Texas) und die Naprotec (Chattanooga, Tennessee) gebündelt. Das ehemalige Joint-Venture Nashtec hat Nabaltec nach der Insolvenz des Partners komplett übernommen. Die Produktion läuft. In Chattanooga sei der Weg für eine 30.000-Tonnen-Produktion frei. "Wir machen dort nicht das Gleiche wie in Schwandorf", sagte Heckmann auf eine Nachfrage von Prof. Roland Klose (Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapiere, DSW). Die Entwicklung des Unternehmens mache "den Aktionären sehr viel Freude", sagte Klose. In Asien ist die Nabaltec mit der Shanghai Trading präsent, eine eigene Produktion dort sieht Heckmann nicht. Kostenvorteile seien überschaubar, das Risiko von Know-How-Transfer bestehe. Im ersten Quartal 2019 lag die Gewinnmarge der Nabaltec bei 12,1 Prozent und damit am oberen Rand der Prognose. Diese wolle man auch nicht erhöhen, sagte Heckmann, sondern weiter "konservativ" Werten bleiben. Bis 2025 sehen Analysten das Umsatzpotential der Nabaltec bei 250 Millionen Euro. Ende 2018 beschäftigte die Nabaltec 496 Mitarbeiter. Die Auszubildenden-Quote liegt über 11 Prozent. Das Management setzt darauf, gut ausgebildete Mitarbeiter auch langfristig ans Unternehmen zu binden.
Die Aktie des Chemie-Unternehmens mit Sitz in Schwandorf hat seit Januar 2019 von etwa 22 auf rund 35 Euro deutlich zugelegt. Die 8,8 Millionen Stückaktien gehören zu 28,25 Prozent der Familie Heckmann, zu 27,17 Prozent der Familie des Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Witzany. 44,58 Prozent sind in Streubesitz. Die Anträge von Vorstand und Aufsichtsrat wurden je mit über 95 Prozent Zustimmung angenommen.
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