Eine österreichische Firma hat bei einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für den Abriss und den Neubau der beiden Brücken über die Naab in Schwandorf bekommen. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr über zwei Behelfsbrücken geleitet.
Die mittlere Naabbrücke wurde 1928, die große 1934 erbaut. "Klarer als hier geht es nicht", begründet Baudirektor Tobias Bäumler die Notwendigkeit eines Neubaus. Der Leiter des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach und sein Mitarbeiter, Diplom-Ingenieur Hannes Neudam, erläuterten bei einem Treffen mit Oberbürgermeister Andreas Feller und Sachgebietsleiter Roland Stehr die Pläne.
Die Bauarbeiten beginnen am 28. August mit der Errichtung von zwei Behelfsbrücken. Eine führt von der Fronberger Straße auf Höhe der Spitalkirche herüber zur Wöhrvorstadt, die zweite von der Wöhrvostadt bis Krondorf. Dort geht es über eine Rampe zurück zur Staatsstraße in Richtung Amberg. Die Trasse erlaubt eine Nutzung im Gegenverkehr bei 30 Kilometern pro Stunde, ist allerdings nur für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen. Die Gesamtlänge der Behelfsbrücken beträgt 120 Meter. Der Übergang soll bis zu Ende des Jahres fertiggestellt sein.
Dann beginnt der Abbruch der alten und der Bau der neuen Brücken. Die gesamte Maßnahme kostet 20 Millionen Euro und dauert bis Ende 2025. Die Finanzierung übernimmt zum Großteil der Bund als ehemaliger Baulastträger. Die Abstufung der früheren B 15 zur Staatsstraße 2397 und die Übertragung der Baulast auf die Stadt Schwandorf erfolgten bereits vor sieben Jahren. Damals verpflichtete sich die Bundesregierung, die Sanierung der Brücken noch zu übernehmen und die Bundesstraße samt Brücken "in einwandfreiem Zustand" zu übergeben. Dass es mit dem Baubeginn nun solange gedauert hat, erklärt Bauoberrat Hannes Neudam mit "umfangreichen Vorbereitungen".
Die Stadt Schwandorf wird sich an der Finanzierung beteiligen und die Kosten für den kombinierten Geh- und Radweg übernehmen, der auf jeder Seite drei Meter betragen soll. Dieses Extra lässt sich die Stadt über drei Millionen Euro kosten. Vor allem die Radfahrer können dann aufatmen, denn sie müssen sich derzeit die enge Trasse noch mit den Autofahrern teilen.
Die Vertreter des Straßenbauamtes sind sich bewusst, dass sie der Bevölkerung während der Bauarbeiten einiges zumuten. Sie setzen deshalb auf Transparenz. "Wir werden während der gesamten Bauzeit ein Info-Center einrichten und planen am 17. Juli um 14 Uhr einen Bürger-Info-Nachmittag in der Spitalkirche", erklärt Abteilungsleiter Hannes Neudam. Die neuen Brücken werden an gleicher Stelle wie die alten entstehen. Die große Naabbrücke überspannt den Fluss auf einer Länge von 75 Metern. Das mittlere Stück hat eine Stützweite von 40 Metern. Die beiden Bauwerke werden in Spannbeton-Bauweise erstellt.
Zeitlicher Ablauf und Kosten
- 17. Juli: 14 Uhr Bürger-Info-Nachmittag in der Spitalkirche
- 28. August: Start für den Bau der Behelfsbrücken
- Anfang 2024: Abriss der Naabbrücken und Neubau an gleicher Stelle
- Ende 2025: Fertigstellung der Baumaßnahme
- Kosten: 20 Millionen Euro, übernimmt zum großen Teil der Bund
- Anteil der Stadt Schwandorf: Über drei Millionen Euro zur Finanzierung des beidseitigen Geh- und Radweges
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