Schwandorf
29.06.2018 - 11:28 Uhr

Neue Ideen für heimischen Hof

Ständige Weiterbildung ist heute in jedem Beruf erforderlich. So halten es auch die Landwirte des Verbandes für Landwirtschaftliche Fachbildung. Sie unternehmen mehrtägige Lehrfahrten, um sich in anderen Regionen umzusehen.

Das Highlight der Fahrt erlebte die Reisegruppe auf dem Schmitt`Hof in Knetzgau. Nach einer Führung durch den Betrieb erfolgte eine Erlebnistour-Kutschenfahrt mit Oldtimer-Schleppern durch die Weinberge mit Zwischenstation zur Weinverkostung. Bild: haa
Das Highlight der Fahrt erlebte die Reisegruppe auf dem Schmitt`Hof in Knetzgau. Nach einer Führung durch den Betrieb erfolgte eine Erlebnistour-Kutschenfahrt mit Oldtimer-Schleppern durch die Weinberge mit Zwischenstation zur Weinverkostung.

Die alljährliche Lehrfahrt weckt immer wieder großes Interesse unter den Teilnehmern. Können sie doch nützliche Hinweise und Anregungen für ihren heimischen Betrieb erfahren. Vielfach werden aber auch neue und zusätzliche Standbeine für den bäuerlichen Hof vorgestellt. Auch heuer nahmen 50 Personen aus der Region an der viertägigen Lehrfahrt, die in die Rhön und nach Hessen führte, teil. Die Besichtigung eines landwirtschaftlichen Betriebes mit 250 Hektar Nutzfläche mit Rindermastviehhaltung und einer 850-kW-Biogasanlage in Fladungen war die erste Station der Reise. Weiter werden noch landwirtschaftliche Lohnarbeiten ausgeführt und eine Bauernhofgastronomie betrieben. Ferner ist auch Urlaub auf dem Bauernhof möglich. Erstaunlich war, wie hier alles perfekt logistisch gesteuert wird, so das möglichst wenig Arbeitskräfte erforderlich sind. Nachmittags wurde das Museum im Haus der Langen Rhön besichtigt und hernach das weitläufige Freilandmuseum in Fladungen besucht. Bei einer Fahrt über die Lange Rhön konnte man sich von der Kargheit in dem Naturschutzgebiet überzeugen.

Am nächsten Tag erfolgte eine Führung im Nationalpark Kellerwald. Nachmittags wurde die Talsperre Edersee, die bereits 1908 erbaut wurde, besichtigt. Der See ist 27 Kilometer lang und fasst 200 Millionen Kubikmeter Wasser. Wegen dem Bau mussten damals 900 Personen umgesiedelt werden. 1944 wurde der Staudamm von den Engländern bombardiert und schwer beschädigt.

Biologisch-dynamisch

Marburg war das nächste Reiseziel. Sehr interessant waren die Altstadtführung durch die engen Gassen mit ihren historischen Häusern und ein Besuch in der gotischen Elisabethkirche. Nachmittags wurde der Fleckenbühler Hof in Cölbe angesteuert. Das ehemalige Rittergut mit über 250 Hektar Fläche wird heute nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft geführt. Der Betrieb ist Demeter-zertifiziert und zeichnet sich durch umweltverträgliche und ressourcenschonende Bewirtschaftung sowie artgerechte Tierhaltung aus. So erfuhren die Landwirte wie man Unkraut ohne chemischen Einsatz bekämpft. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Kulturlandschaft, zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Stabilisierung der Ökosysteme geleistet. Weiter gibt es auf dem Hof eine Käserei, einen Cateringservice und ein Umzugsunternehmen als weitere Standbeine.

Naturprodukt aus der Rhön

Zu den Pionieren im Bio-Holunderanbau in der Rhön zählt der Biohof Martin Ritter in Ostheim, dem auf der Rückfahrt ein Besuch abgestattet wurde. Im Rahmen des Projekts "Biolandbau Rhön" engagiert sich der innovative Landwirt für die Produktion der Beerenfrüchte. Gemeinsam mit einem örtlichen Getränkehersteller hat er den Holunderanbau ins Rollen gebracht. Das Highlight erlebte die Reisegruppe auf dem Schmitt-Hof in Knetzgau, einem Lernort-Bauernhof mit erlebnispädagogischem Konzept. Nach einer Führung durch den Betrieb erfolgte eine Erlebnistour-Kutschenfahrt mit Oldtimer-Schleppern durch die Weinberge mit Zwischenstation zur Weinverkostung. Eine deftige Brotzeit im hofeigenen Gewölbekeller rundete das amüsante Bauernhoferlebnis ab.

 
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