Schwandorf
31.01.2025 - 09:58 Uhr

Neue Termine für "SAD-88" im Metropol in Schwandorf

Es gibt neue Termine: Am 25. und 26. Oktober sowie am 28. Dezember kommt "SAD-88" ins Metropol in der Schwaigerstraße in Schwandorf. Das Stück war im Dezember 2024 uraufgeführt worden.

Zu sehen sind die vier Schauspieler (von links) Florian Wein, Lisamarie Berger, Daniel Adler und Anna Maria Sturm vom Ovigo-Theater. Bild: Daniela Stanilewicz /exb
Zu sehen sind die vier Schauspieler (von links) Florian Wein, Lisamarie Berger, Daniel Adler und Anna Maria Sturm vom Ovigo-Theater.

Die Besucher waren sich einig: Die Uraufführung und die folgenden Vorstellungen von "SAD-88" wurden ein voller Erfolg. Langer Applaus und Standing Ovations waren der Lohn für die erfolgreiche Umsetzung des schweren Stoffes, den das Ovigo-Theater im Felsenkeller Schwandorf, in der Sünde Weiden und im W1 (Zentrum für junge Kultur) Regensburg umgesetzt hat. Sämtliche Aufführungen waren ausverkauft. Auch an diversen Schulen sind die Theatermacher zu Gast.

Metropol ist ein Projekt von Integration Schwandorf e.V., einem gemeinnützigen Verein, der sich für verschiedenste Integrations-, Gesellschafts- und Ehrengamtsthemen einsetzt. Der Name "Metropol" geht auf das frühere Kino zurück, das einst im Haus untergebracht war. 1988, als sich der rechtsradikale Anschlag auf das benachbarte Habermeierhaus ereignete, war hier der Blumenladen Heinz.

"SAD-88" wurde eine multimediale Szenen-Collage, bei der es nicht nur um den rechtsradikalen Brandanschlag auf das Schwandorfer Habermeierhaus am 17. Dezember 1988 geht. Der stadtbekannte Neonazi und Berufsschüler Josef S. steckte damals das Haus in Brand und verschuldete damit den Tod von vier Menschen: Osman Can (50), Fatma Can (43), Mehmet Can (12), Jürgen Hübener (47). Vor Gericht lieferte er den Grund: Er hasste Ausländer. Das Stück wurde am Jahrestag des Anschlags - 17. Dezember - uraufgeführt. In "SAD-88" kommen zahlreiche Stimmen aus Politik und Gesellschaft zur Wort. Dazu zählen neben den Hinterbliebenen und Überlebenden auch Politiker wie Franz Schindler, Michael Kaplitz oder die ehemalige Landtagsabgeordnete Irene Maria Sturm, die jahrelang für ein angemessenes Gedenken gekämpft hat, damalige Feuerwehrleute, Ersthelfer oder der damalige Berufsschullehrer des Täters, Günter Kohl.

Als besonderen Coup hat das Ovigo-Theater die bekannte, aus Schwandorf stammende Film- und TV-Schauspielerin Anna Maria Sturm, Tochter von Irene Maria Sturm, für die Produktion gewonnen. Für die Aufführungen am 25./26. Oktober (jeweils 20 Uhr) und am 28. Dezember (17 Uhr und 20 Uhr) gibt es ab sofort Karten beim NT-Ticket-Service unter www.nt-ticket.de und weiteren bekannten Vorverkaufsstellen in der Region.

 
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