Schwandorf
07.11.2018 - 11:04 Uhr

Neues Werk in Schwandorf: 180000 Meter Betonschwellen pro Jahr

Seit über 150 Jahren werden in Schwandorf Schwellen produziert. Die Rail.one will diese Tradition weiterführen: Für rund 13 Millionen Euro entsteht ein Weichenschwellenwerk. Beim Spatenstich am Dienstag ist von einem Meilenstein die Rede.

In Schwandorf entsteht ein neues Werk für Beton-Weichenschwellen für die Deutsche Bahn. Rund 13 Millionen Euro investiert die "Rail.one", bis zu 35 Arbeitsplätze sollen entstehen. Bild: ch
In Schwandorf entsteht ein neues Werk für Beton-Weichenschwellen für die Deutsche Bahn. Rund 13 Millionen Euro investiert die "Rail.one", bis zu 35 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Nebenan stehen noch Eichenschwellen, zu hohen Türmen aufgeschichtet. Das neue Werk setzt dagegen auf den Werkstoff Beton. Dafür sei auch die Rohstofflage in der Region hervorragend, sagte Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Rail.one Schwandorf GmbH. Kies in der richtigen Körnung und Zement könne auf kurzen Wegen angeliefert werden. Die Tochtergesellschaft der Neumarkter PCM Rail.one Group hat im Oktober des vergangenen Jahres den Auftrag der DB Netz AG für die Lieferung von jährlich 180 000 laufenden Metern Spannbetonweichenschwellen erhalten. Die Ingenieure der Rail.one haben dann viel Aufwand und Know-how in die Planung der Produktionsstätte gesteckt.

Kaum eine Weichenschwelle gleicht der anderen, etwa wegen wechselnder Radien. Dennoch sei es gelungen, die Herstellung weitgehend zu automatisieren, sagte Friedl. Wie genau, ist Betriebsgeheimnis, auf jeden Fall kommen Roboter zum Einsatz. In der Entwicklungsphase gab es laut Flierl auch eine Zusammenarbeit mit der Universität München. 35 Mitarbeiter sucht die Rail.one für das Werk, das Mitte des kommenden Jahres den Testbetrieb aufnehmen soll. Bevor die Serienfertigung beginnt, müssen das Eisenbahnbundesamt und der Güteprüfdienst der Bahn grünes Licht geben.

Auf dem 16 000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen dem bestehenden Schwellenwerk und der Bellstraße werden neben der Produktionshalle Bürogebäude, Lagerflächen und eine neue Zufahrt entstehen. Die fertigen Produkte sollen direkt an das benachbarte Schwellenwerk der DB Netz übergeben werden. Von dort können dann komplette Weichen per Bahn an die Baustellen geliefert werden. Für die DB Netz stelle das Werk einen Meilenstein für die Versorgung mit Betonweichenschwellen dar. "Hier entsteht ein neues Fertigungswerk, das weltweit seinesgleichen sucht", betonte Friedl. Christian Suhren (DB Netz) ergänzte, dass die "endverankerten" Schwellen mit einer eine besonderen Bewehrung einen Qualitätsvorteil bringen würden. Die direkte Nachbarschaft von Schwellenherstellung und Weichenkomponentenbau optimiere die Logistik. Mit der Rail.one habe die DB Netz einen verlässlichen Partner. Oberbürgermeister Andreas Feller und stellvertretender Landrat Jakob Scharf freuten sich über die Investition in der Kreisstadt und hoben hervor, dass bei den Genehmigungen die Belange der Anlieger berücksichtigt worden seien. Einhausungen und der Transport des Materials über die Schiene sollen dies gewährleisten. Feller freute sich besonders darüber, dass mit dem Bauunternehmen Donhauser eine lokale Firma zum Zuge gekommen sei.

Das Schwandorfer Werk wird das dritte der Rail.one in Bayern sein, sagte Friedl, in Deutschland verfügt das Unternehmen dann über fünf Produktionsstätten. Weltweit zählt das Unternehmen 800 Mitarbeiter.

"Hier entsteht ein neues Fertigungswerk, das weltweit seinesgleichen sucht, sagte Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Rail.one Schwandorf GmbH. Bild: ch
"Hier entsteht ein neues Fertigungswerk, das weltweit seinesgleichen sucht, sagte Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Rail.one Schwandorf GmbH.
Die Arbeiten auf dem Gelände des Schwellenwerks laufen bereits.. Bild: ch
Die Arbeiten auf dem Gelände des Schwellenwerks laufen bereits..
 
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