Schwandorf
15.10.2018 - 17:17 Uhr

Nominell schwächer

Kommentar von Wilhelm Amann

Der Landkreis Schwandorf war in den zurückliegenden Jahrzehnten immer stark in München vertreten. Drei oder vier Sitze waren da von Politikern aus dem Kreisgebiet belegt, in Spitzenzeiten sogar schon fünf. Bei dieser Wahl kommt es anders. Zusätzlich zum Direktmandat für Alexander Flierl (CSU) reicht es nur noch für ein Listenmandat für Joachim Hanisch (Freie Wähler). Hoffnungen darüber hinaus sind mittlerweile endgültig verflogen.

Besonders hart trifft es die Sozialdemokraten. Sie waren in diesem Landkreis kontinuierlich eine führende Kraft. Was sich 2014 mit der erstmaligen Niederlage bei der Landratswahl abzeichnete, setzt sich nun im Landtag fort. Es gab seit 1978 immer einen SPD-Abgeordneten, teilweise sogar zwei - jetzt keinen mehr. Die SPD-Ära, die einst mit Franz Sichler sen. begann und sich über Dietmar Zierer und Marianne Schieder fortsetzte, ist nun nach Franz Schindler zu Ende.

Nur noch zwei Abgeordnete: Das bedeutet auf den ersten Blick eine Schwächung des Landkreises. An Alexander Flierl und Joachim Hanisch liegt es deshalb, sich als Schwergewichte in der Landespolitik zu positionieren und so den nominellen Verlust auszugleichen. Die Startchancen scheinen zumindest nicht schlecht zu stehen. Denn Söder und Aiwanger lassen erkennen, dass sie sich schnell einig werden könnten. Und dann wären Flierl und Hanisch auf der Seite der in Bayern Regierenden.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.