In der Regel sind im Herbst in der Region Schwandorf steigende Arbeitslosenzahlen zu registrieren. Der Grund: Die Saison der Außenberufe neigt sich dem Ende. In diesem November ist dieser übliche Anstieg nicht zu bemerken, im Gegensteil: Die Zahl der Menschen ohne Arbeit sank gegenüber Oktober, wie die Agentur für Arbeit für die Geschäftsstelle Schwandorf (Landkreis ohne Oberviechtach) meldet.
Mitte des Berichtsmonats waren rund 2160 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind rund 70 weniger als noch im Oktober, aber etwa 230 Arbeitnehmer oder zwölf Prozent mehr als im noch November 2021. Die Arbeitslosenquote sank aktuell auf 2,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,4 Prozent. "Einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es gegenüber dem Vormonat allerdings in der Gruppe der Menschen mit Schwerbehinderung, und zwar um 6,9 Prozent", teilte die Agentur mit.
Im Vergleich zum Vormonat meldeten die Arbeitgeber im Bezirk Schwandorf weniger neue Stellen. Der Bestand liegt aber weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahr. "Noch immer suchen Unternehmen aus fast allen Branchen nach Personal", so Siegfried Bäumler, Chef der Agentur für Arbeit Schwandorf, in einer Pressemitteilung. Er rät, die Beratungsangebote der Agentur und der Jobcenter zu nutzen. "So können oft nicht nur Bewerberinnen und Bewerber gefunden werden, sondern die Integration kann zudem je nach Fall finanziell gefördert werden. Die Arbeitsagentur bietet zudem Arbeitgebern verschiedene Fördermöglichkeiten, welche Bewerberinnen und Bewerbern mit Handicap eine Chance geben möchten", so Bäumler. "Die Erfahrungen zeigen deutlich, dass es sich lohnt, auf die Qualifikationen von Menschen zu schauen und nicht auf mögliche Einschränkungen. Oft erweisen diese sich im Arbeitsalltag ohnehin als deutlich geringer als gedacht.“
Mitte November waren rund 2530 Stellenangebote gemeldet, zirka 170 mehr als im November 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen knapp 4050 Stellen und somit rund 310 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt hat zugenommen. Im November meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 280 Personen arbeitslos, 20 mehr als vor einem Jahr. Im Gegenzug kehrten rund 230 Personen ins Berufsleben zurück oder stiegen ein. Das waren 30 mehr als im Vorjahr.
Viele Unternehmen melden weiter großen Personalbedarf. Im Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Pädagogik sowie in den Pflege- und Gesundheitsberufen stehen nicht ausreichend Bewerber zur Verfügung. Fachkräfte im Bereich Metallverarbeitung, Elektro, Elektronik und Kfz werden weiterhin gesucht. Gleiches gilt für Maschinenbau und Betriebstechnik. Im Handel lassen sich laut Agentur bei befristet Beschäftigten durchwegs Vertragsverlängerungen beobachten. Die Stellenangebote und die Anzahl der Arbeitsuchenden halten sich in etwa die Waage. Der Arbeitsmarkt im Bereich der Lebensmittelherstellung und Gastronomie ist weiterhin stabil und gut, wobei die Arbeitslosmeldungen in der Gastronomie saisonbedingt bereits leicht ansteigen. Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe sind laut Agentur vereinzelt Kündigungen erfolgt. Der Arbeitsmarkt im Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist weiterhin sehr gut.
Der Landkreis Schwandorf mit den Geschäftsstellen Schwandorf und Oberviechtach ist mit sinkenden Zahlen derzeit die Ausnahme im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit, der auch die Stadt Amberg und die Landkreise Amberg-Sulzbach und Cham umfasst. Denn im Gesamtbezirk ist die Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen.
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