Schwandorf
10.12.2024 - 12:06 Uhr

ÖDP setzt auf eine Nabburgerin als Bundestagskandidatin

Die ÖDP nominiert Bianca Heistrüvers aus Nabburg als Direktkandidatin für die Bundestagswahlen im Wahlkreis 233. Bei der Aufstellungsversammlung in Schwandorf erläutert die 36-jährige Studentin der Hebammen-Wissenschaften ihre Beweggründe.

Die 36-jährige Bianca Heistrüvers bewirbt sich für die ÖDP um das Bundestags-Direktmandat. Kreisvorsitzender Alfred Damm gratulierte zur Nominierung mit einem Blumenstrauß. Bild: Hirsch
Die 36-jährige Bianca Heistrüvers bewirbt sich für die ÖDP um das Bundestags-Direktmandat. Kreisvorsitzender Alfred Damm gratulierte zur Nominierung mit einem Blumenstrauß.

Warum tritt die Ökologisch-Demokratische Partei nach den vergeblichen Anläufen der Vergangenheit immer wieder an? Diese grundsätzliche Frage stellte Kreisvorsitzender Alfred Damm bei der Aufstellungsversammlung am Montag im Vereinsheim der Eichhornschützen in Schwandorf.

Seine Antwort: „Die politische Mitte braucht eine wertkonservative, ökologische Alternative". Die ÖDP reagiere „auf das Totalversagen der Grünen, die mit ihrer Politik dem Klimaschutz einen Bärendienst erweisen". Man wolle wieder stärker auf die Bedrohung der Lebensgrundlagen aufmerksam machen, so Damm. Ein Thema, das angesichts der Krisen seinen Stellenwert verloren habe. Der ÖDP-Politiker fordert von den Parteien Berechenbarkeit. Sein Credo: „Bei den Reformen müssen wir die Menschen mitnehmen“.

"Aktiv etwas tun"

Bianca Heistrüvers schloss sich vor zwei Jahren der Umweltpartei an. Sie wolle nicht nur über Umweltschutz reden, sondern auch aktiv dafür etwas tun. In der ÖDP habe sie ihre politische Heimat gefunden. Nach dem Abitur ließ sich die alleinerziehende Mutter zur Kauffrau im Gesundheitswesen ausbilden. Aktuell studiert sie in Köln Hebammen-Wissenschaften. In einer Zeit der wirtschaftlichen Unsicherheit und der instabilen Lage würden ökologische Themen in den Hintergrund treten, so Bianca Heistrüvers. Doch hier gehe es um existenzielle Fragen der Menschheit.

Die Bewerberin möchte im Wahlkampf aber auch noch andere Themen besetzen. Ihr geht es um "Verteilungsgerechtigkeit und Wohlstand für alle". Für Bianca Heistrüvers sollen alle Berufsschichten in die Sozialsysteme einzahlen und damit die Lasten der Sozialleistungen gleichmäßig tragen. Sie ist für die Absenkung der Steuern für jene Unternehmen, „die Arbeitsplätze schaffen“. Arbeit müsse sich lohnen und die Existenz sichern.

Für die Fachkraft im Gesundheitswesen gehört die medizinische Versorgung auf dem Land zur Daseinsvorsorge. Um diese zu gewährleisten, hält sie eine Änderung in der Mediziner-Ausbildung für erforderlich. Beim Zugang zum Studium sollten nicht nur die Noten, sondern auch die soziale Kompetenz der Bewerber entscheiden. Bei der Debatte um die Migration kommen der ÖDP-Politikerin die Ursachen der Flüchtlingsströme zu kurz. Die Bemühungen um den Ausbau der erneuerbaren verpuffen ihrer Meinung nach, „wenn es keine Netze und Speichermöglichkeiten gibt".

Der Leiter des Elisabethenheims, Egon Gottschalk, vermisst im Parteiprogramm der ÖDP das Thema „Pflegefinanzierung“. Die Kosten der Pflege und die Rekrutierung des Personals zählt er zu den großen Herausforderungen der Zukunft. Dieser Meinung ist auch Bianca Heistrüvers. Für sie ist die Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

An der Nominierungsversammlung nahmen 15 stimmberechtigte Mitglieder teil. 13 von ihnen stimmten für die Bewerberin Bianca Heistrüvers, zwei enthielten sich.

200 Unterstützer-Unterschriften

Damit der Name der ÖDP-Bewerberin auf dem Stimmzettel erscheinen kann, muss die Partei im Bundeswahlkreis Schwandorf/Cham/Regensburg 200 Unterstützer-Unterschriften beibringen.

Info:

Nominierung der ÖDP-Direktkandidatin für den Bundestag

  • Bewerberin: Bianca Heistrüvers, 36 Jahre alt, geboren in Nabburg, aufgewachsen in der Gemeinde Fensterbach, Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen, aktuell Studium der Hebammen-Wissenschaften.
  • Nominierung: 13 Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen
  • Voraussetzung: Es müssen 200 Leute unterschreiben, damit der Name der Bewerberin auf dem Stimmzettel erscheinen kann.
 
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