Die Umweltpartei hatte den "Weltüberlastungstag" für den Wahlkampfauftakt gewählt. ÖDP-Kreisvorsitzender Alfred Damm sieht in den extremen Wetterverhältnissen der vergangenen Wochen ein "deutliches Zeichen für Veränderung" und kommt zu dem Schluss: "Wir dürfen kein Russisch-Roulette mit dem Erdklima spielen". Seine Partei wolle im Wahlkampf Flagge zeigen und zur Umkehr mahnen, "auch wenn dies unbequeme Nachrichten sind".
Bundestagsbewerber Sönke Siebold sieht die Weichen falsch gestellt. Die Politik setze auf Wachstum und fördere die Industrie, wohlwissend, "dass damit ein vermehrter CO2-Ausstoß verbunden ist". Der ÖDP-Politiker fordert eine "umfassende Mobilitätswende", eine "hundertprozentige Verwendung erneuerbarer Energie und nachwachsender Rohstoffe" und ein Klima-, Umwelt- und Artenschutzprogramm, das auch den nachfolgenden Generationen ein Leben auf dem Planeten ermögliche.
Die ÖDP setze sich für einen Schutz der Lebensräume, die Sicherung der Wasserversorgung sowie die Bewahrung des sozialen Friedens und des gesellschaftlichen Miteinanders ein, betonte Sönke Siebold. Weniger Wirtschaftswachstum sei "mehr Zukunft". Die Politik dürfe den Wohlstand der Menschen nicht an den Finanzen festmachen, sondern müsse die "Gemeinwohlökonomie" im Auge haben. Der ÖDP-Kandidat spricht sich für eine "kleinbäuerliche Landwirtschaft" und "mehr Regionalität" aus und lehnt "Flächensubventionen für Großbetriebe" ab. Lebensmittel sollten mit Angaben zur Form der Tierhaltung versehen werden. In der "Überlastung des Planeten" sieht Siebold die größte Bedrohung für die Menschheit, denn: "Wir zerstören unsere Lebensgrundlagen". Profitstreben dürfe nicht länger menschliches Handeln bestimmen.
Er fordert "die Abkehr von der Wachstumsideologie" und ein Umdenken in der Lebensweise. "Die Konzentration auf eine florierende Wirtschaft" widerspreche den Zielen der ÖDP, die den Grundsatz "Mensch vor Profit" vertrete. Die Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen zulasten der nachfolgenden Generationen hält Siebold für unverantwortlich.
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