„TenneT“ favorisiert beim Ostbayernring einen Ersatzneubau der Bestandstrasse durch das Naabtal und wird in Kürze bei der Regierung der Oberpfalz das Planfeststellungsverfahren beantragen. Darüber informierten Mitarbeiter des Netzwerkbetreibers an einem Info-Stand am Mittwoch auf dem unteren Marktplatz.
Von den 185 Kilometern von Redwitz nach Schwandorf verlaufen 13,6 Kilometer durch das Stadtgebiet. „Wir wollen Transparenz schaffen und die Bürger mitnehmen“, sagt Ina-Isabelle Haffke. Die Referentin für Bürgerbeteiligung stand den Leuten gemeinsam mit ihrer Kollegin Katrin Redenz Rede und Antwort. 2017 war das Jahr der Planung und Gespräche mit Bürgern und Grundstückseigentümern. Nun geht es an die Umsetzung. Im Juni wird der Netzbetreiber die Pläne einreichen. Die Regierung wird nach der internen Beurteilung die sechswöchige öffentliche Auslegung veranlassen und Einwände entgegen nehmen. Sie werden vor allem von der „Bürgerinitiative Naabtal“ kommen, die sich vehement gegen die geplante Trassenführung wendet und eine „unerträgliche Lärmbelästigung“ an den Nadelöhren in Krondorf und Ettmannsdorf befürchtet. Diesen Bedenken begegnet aber Ina-Isabelle Haffke: „Die neue Leitung wird spürbarer leiser sein“.
Die BI-Sprecher Walter Ostheim und Hans Winklmann fordern eine Erdverkabelung an den neuralgischen Punkten. „Das ist aber politisch nicht gewollt“, erklärt Ina-Isabelle Haffke den Gegnern der Hochspannungsleitungen. Die Erdverkabelung spiele deshalb in der Planung keine Rolle. Der Netzbetreiber verwarf auch die Pläne für eine alternative Trasse westlich von Schwandorf und stellte fest: „Bei der Bewertung schnitt die Bestandstrasse deutlich besser ab“. Auch die Träger öffentlicher Belange würden die Variante durch das Naabtal favorisieren, stellt TenneT-Mitarbeiterin Katrin Redenz fest. Sie geht von einem „Baubeginn nicht vor 2020 und einer Fertigstellung nicht vor 2013“ aus.
Kürzlich befasste sich die SPD vor Ort mit dem Thema. Johann Saathoff, energiepolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, versprach, einen Versuch zu starten, das Paket mit dem Bedarfsplan nochmals zu öffnen und den Ostbayernring mit in die Reihe der Pilotprojekte zur Erdverkabelung aufzunehmen. Sollte dies nicht gelingen, dann will der SPD-Politiker „Plan B“ aus der Schublade holen und gemeinsam mit „TenneT“ nach einer alternativen Trasse suchen. Doch davon will der Netzbetreiber offensichtlich nichts wissen.
Schwandorf
17.05.2018 - 09:27 Uhr
Ostbayernring: Bestandstrasse favorisiert
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