Ostbayernring: Weiter Protest aus dem Landkreis Schwandorf

Schwandorf
31.03.2022 - 12:59 Uhr
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Das Genehmigungsverfahren für den Ostbayernring im Landkreis Schwandorf soll im Sommer abgeschlossen werden. Anlieger wehren sich mit weiteren Einwendungen gegen die geänderten Pläne für die Stromtrasse.

Der Ostbayernring, hier nahe Krondorf (Stadt Schwandorf), soll erneuert werden. Gegen die Stromtrasse regt sich Widerstand.

Bis Mitte des Jahres will die Regierung der Oberpfalz den Planfeststellungsbeschluss für den Ersatzneubau des Ostbayernrings erlassen. Bis dahin sind auch eine ganze Reihe von Einwendungen zu behandeln, die nach der Auslegung der ersten Planänderung für den Abschnitt der Stromtrasse zwischen Etzenricht (Landkreis Neustadt) und dem Umspannwerk Schwandorf eingegangen sind. Netzbetreiber Tennet hatte einzelne Maststandorte und -höhen gegenüber der ursprünglichen Planung geändert und aus seiner Sicht optimiert. Anlieger sehen das offenbar anders.

Die Auslegung lief von Januar bis Ende Februar, bis 25. März hatten die Bürger, Kommunen und Verbände Zeit, ihren Protest zu formulieren. "An der Regierung der Oberpfalz sind 45 Einwendungen eingegangen, zwölf davon von Privatleuten", teilte die Pressesprecherin der Regierung, Kathrin Kammermeier, auch Nachfrage von Oberpfalz-Medien mit. Sechs der Einwendungen betreffen den Landkreis Schwandorf. "Darunter unter anderem Einwendungen gegen die Inanspruchnahme von Grundstücken sowie gegen die Trasse", so Kammermeier.

Zusätzliche Überspannung

Die "erste Planänderung" umfasste unter anderem leichte Verschiebungen der Trassenverläufe bei Schwandorf-Krondorf und Schwandorf-Irlaching (wir berichteten). Auch zusätzliche Waldüberspannungen (etwa bei Windpaißing) wurden vorgesehen.

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Schwandorf20.01.2022

Das aus Sicht vor allem der Schwandorfer größte Problem ist bislang nicht ausgeräumt: Der Ersatzneubau des Ostbayernrings soll wieder der Naab entlang durch Ettmannsdorf laufen und rückt vor allem am Ettmannsdorfer Berg nahe an die Wohnhaus-Bebauung heran. Die im bayerischen Landesentwicklungsplan empfohlenen Abstände von 200 Metern können nicht eingehalten werden. Der Stadtrat hatte bereits angekündigt, gegebenenfalls gegen die Trasse zu klagen.

Baurecht im Norden

Im weiteren Verlauf des Verfahrens werden von der Regierung nun Stellungnahmen des Netzbetreibers Tennet zu den neuen Einwänden eingeholt und abgewogen. "Der Planfeststellungsbeschluss kann voraussichtlich Mitte des Jahres ergehen", so Kammermeier. Dann, so hatte die Tennet bereits im Herbst angekündigt, soll zügig mit dem Bau begonnen werden. Im Norden der Trasse, die in Oberfranken beginnt, hat der Bau bereits begonnen. Dort hatte der Netzbetreiber zunächst die Genehmigung für den vorzeitigen Baubeginn an einzelnen Maststandorte beantragt. Der Regierung der Oberpfalz liegen solche Anträge nicht vor. Für den nördlichsten Abschnitt zwischen Redwitz und Mechlenreuth ist der Planfeststellungsbeschluss bereits gefallen, der Bau läuft. In den weiteren Abschnitten in Oberfranken und der Oberpfalz laufen die Genehmigungsverfahren noch.

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Hintergrund:

Der Ostbayernring

  • Der Ostbayernring: 185 Kilometer lange Starkstromtrasse zwischen Redwitz (Oberfranken) Schwandorf.
  • Ersatzneubau: Bisher tragen die Masten je ein 380- und 220-Kilovolt-Leitungssystem. Künftig zwei 380-Kilovolt-Systeme.
  • Trasse: orientiert sich in weiten Teilen am Bestand; planerisch in vier Abschnitte unterteilt. Abschnitt A zwischen Etzenricht bei Weiden und Umspannwerk Schwandorf.
  • Fertigstellung: Vorgesehen 2025. Bestehender Ostbayernring anschließend abgebaut.
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