Im Zuge des laufenden Planfeststellungsverfahren für den Ostbayernring habe Tennet im Stadtgebiet Schwandorf eine kleinräumige Optimierung zur Leitungseinführung in das Umspannwerk Naab entwickelt. Das teilte die Referentin für Bürgerbeteiligung, Inqa-Isabelle Haffke, mit. Diese Planungsalternative werde Tennet voraussichtlich im Laufe dieses Jahres als "Deckblattänderung" in das Verwaltungsverfahren einführen.
Für den Planungs- und Genehmigungsabschnitt von Etzenricht zum Umspannwerk bei Büchelkühn hat das Beteiligungsverfahren zum Ostbayernring im November und Dezember 2018 stattgefunden. Knapp 120 Privatpersonen sowie rund 50 Behörden und Träger öffentlicher Belange hätten Stellungnahmen eingebracht, so Haffke. Der Netzbetreiber habe im vergangenen Jahr alle Einwände und Stellungnahmen geprüft und schriftlich gegenüber der Regierung der Oberpfalz beantwortet.
Aufgrund von Stellungnahmen habe die Tennet eine kleinräumige Variante im Bereich Krondorf entwickelt. "Hier konnte unser Planungsteam die Leitungseinführung in das 110-kV-Umspannwerk Naab so optimieren, dass sich der Abstand zur Wohnbebauung in Krondorf im Vergleich zur bisherigen Planung weiter vergrößert", teilte Haffke mit.
Diese Planungsalternative werde gegebenenfalls im Wege einer Antragsänderung in das Verwaltungsverfahren eingebracht. Dann würde Tennet voraussichtlich im Laufe dieses Jahres die Deckblattänderungen bei der Regierung der Oberpfalz einreichen. Die Regierung entscheidet darüber, inwiefern eine Beteiligung der Öffentlichkeit zu erfolgen hat. Am Ende des Verfahrens legt die Behörde mit dem Planfeststellungsbeschluss den rechtskräftigen und parzellenscharfen Verlauf der Leitung fest.
Laut des Aktionsplans Stromnetz 2018 des Bundeswirtschaftsministeriums erwarten Bund, Länder und Tennet den Planfeststellungsbeschluss für den Ostbayernring Anfang 2021. Der Baubeginn wird danach 2021 und Inbetriebnahme 2023 sein. Der Rückbau der bestehenden Leitung kann dann voraussichtlich ab 2023 erfolgen.
Der Ostbayernring
Der bestehende Ostbayernring ist eine Höchstspannungsleitung von Redwitz (Kreis Lichtenfels) über Weiden zum Umspannwerk beim ehemaligen Bayernwerk in Büchelkühn Schwandorf. Er umfasst ein 220-Kilovolt (kV) und ein 380-kV-System. Der neue Ostbayernring wird mit zwei 380-kV Systemen ausgestattet, die vorgesehene Trasse läuft weitgehend parallel zur bestehenden. Der Ring dient nach dem Aus für die bayerischen Kernkraftwerke auch dem Strom-Transit und soll den prognostizierten Ausbau erneuerbarer Energiequellen ins Netz integrieren. Nach Fertigstellung wird die alte Leitung abgerissen. Schwandorf gilt als ein "Hotspot" der Planungen. Auch die neue vorgesehene Trasse durch die Flutmulde führt in Ettmannsdorf dicht an der Wohnbebauung vorbei. Der Erörterungstermin im Zuge der Planfeststellung war für Ende März geplant. Wegen der Coronakrise wurde er verschoben. (ch)














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