Schwandorf
27.02.2019 - 11:38 Uhr

Plötzlich sind die sechs Bäume weg

Der Schwandorfer Bauhof nutzt die gesetzliche Frist für das Verschneiden von Bäumen und Hecken für gärtnerische Arbeiten in der Stadt. Das stößt hin und wieder auf Unverständnis.

„Tatort Güterhallenstraße“: Plötzlich waren die sechs Bäume auf der Verkehrsinsel gefällt. Die Stadt sagt dazu, dass der letzte Sommer und die Trockenheit bei sehr vielen Bäumen Schäden angerichtet habe, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Fällen sei in solchen Fällen unumgänglich. Aber es werde neu angepflanzt. Bild: Thomas Dobler
„Tatort Güterhallenstraße“: Plötzlich waren die sechs Bäume auf der Verkehrsinsel gefällt. Die Stadt sagt dazu, dass der letzte Sommer und die Trockenheit bei sehr vielen Bäumen Schäden angerichtet habe, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Fällen sei in solchen Fällen unumgänglich. Aber es werde neu angepflanzt.

„Was hat sich die Stadt dabei nur wieder gedacht?“ So oder so ähnlich lauteten die Fragen nicht nur in den Sozialen Netzwerken, nachdem die Bäume auf der großen Verkehrsinsel in der Güterhallenstraße plötzlich abgeschnitten und entfernt waren. Auch Fachleute zeigten sich verwundert.

Stadtrat Manfred Schüller (SPD) hat sich des Themas angenommen. Er schrieb: „Das gleiche hatten wir schon letztes Jahr im vorderen Bereich. Ich hatte mich damals erkundigt und es scheint so zu sein, dass der bisherige Baumbestand sehr empfindlich gegenüber dem Streusalzeintrag durch die Straße ist. Außerdem hatte der bisherige Bestand sehr tief sitzende Baumkronen, die jährlich zurückgeschnitten werden mussten, um den Verkehr nicht zu behindern. Es müssten jetzt in der Ersatzpflanzung andere Bäume zum Einsatz kommen, die sowohl robuster gegenüber Streusalz sind, als höherstämmig, so dass die Krone den Verkehr nicht mehr behindert.“

Ähnlich äußerte sich auch die Stadt Schwandorf zu der Baumfällaktion. „Die Baumhaseln in der Verkehrsinsel am Bahnhof zeigen trotz intensiver Bewässerungsmaßnahmen erhebliche Trockenschäden. Darum hat man sich für eine Neupflanzung entschieden. Als Ersatz der gefällten Bäume werden schmalkronige Linden gepflanzt und die Verkehrsinsel zusätzlich mit einer Blumenmischung angesät“, gab Josef Fischer als stellvertretender Pressesprecher der Stadt zu verstehen.

Fischer wies auch auf die Arbeiten an der Fronberger Straße hin. Sie ist an beiden Seiten teilweise von Wald begrenzt. „In Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung- Landwirtschaft und Forsten wurden hier einzelne Bäume entfernt. Die Standfestigkeit der Bäume, in dem steil ansteigenden Hang, war an manchen Stellen nicht mehr gegeben.“ Mit Blick auf den Marktplatz stellte der Pressesprecher fest, dass „die Linden auf dem Marktplatz vor rund 20 Jahren ohne geeignete Standortvorbereitung in den Boden gesetzt wurden. Der Wuchs und vor allem die Vitalität sind dementsprechend spärlich.

Die Bäume treiben zwar aus, werfen aber bereits wieder ab Juni die ersten Blätter ab. Als geplante Maßnahmen nannte Fischer, dass die Baumgruben größer gestaltet und mit neuem Substrat befüllt werden, außerdem würden Belüftungs- und Bewässerungsrohre eingebaut. „Die Linden am Unteren Marktplatz werden durch Baummagnolien, die Linde beim Brunnen am Obereren Marktplatz durch eine Silberlinde ersetzt.“

Dass sich in der letzten Zeit die Baumfällungsarbeiten in der Stadt gehäuft haben, hat auch mit dem Gesetzgeber zu tun. Während man mit neuen Bepflanzungen ruhig noch ein paar Wochen warten kann, läuft die Frist für das Auslichten von Bäumen und Hecken diese Woche ab. Vom 1. März bis 30. September gilt nämlich ein bundesweites Verbot für diese Arbeiten.

 
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