Polizisten beleidigt und gefilmt: Geldauflage

Schwandorf
08.05.2023 - 10:20 Uhr
OnetzPlus

Bei einem Einsatz in einer Schwandorfer Wohnung werden Polizisten von einer 20-Jährigen beleidigt und gefilmt. Dank ihrer Entschuldigung kommt die junge Frau bei der Verhandlung vor dem Schwandorfer Amtsgericht nun glimpflich davon.

Das Verfahren gegen eine 20-Jährige, die Polizisten beleidigt und gefilmt hatte, wurde gegen eine Geldauflage eingestellt.

Weshalb die Polizei zu ihrer fünfköpfigen Familie kam, wusste die Angeklagte angeblich nicht. Ihrer genaueren Kenntnis entzog sich auch, weshalb es plötzlich nach ihrer Einschätzung "zur heftigen Randale kam". Warum sich die 20-Jährige dann eingemischt habe, wollte Jugendrichterin Michaela Frauendorfer wissen. Die Antwort bestand aus einem Achselzucken.

Fest steht: Die Polizei kam gleich mit mehreren Beamten in die Schwandorfer Wohnung. Was sie zum Einsatz bewog, blieb bis zum Schluss unklar. Die Angeklagte sagte: "Ich habe keine Ahnung, was der Anlass war." Das allerdings glaubte ihr die Richterin nicht. Sie bohrte weiter nach: "In den Unterlagen steht, dass Sie zwei der Polizisten mit einem massiven Schimpfwort beleidigt haben", hielt sie der Angeklagten vor und fand ferner heraus: "Sie haben die Ereignisse in der elterlichen Wohnung mit dem Handy gefilmt." Das sei verboten, rief die Richterin in Erinnerung und entnahm Einsatzaufzeichnungen, dass man zur Wegnahme des Mobiltelefons schritt.

Zwei der im Mai letzten Jahres in die Wohnung gekommenen Beamten waren als Zeugen geladen. Weil aber die 20-Jährige bis zu diesem Zeitpunkt bereits ein Geständnis abgelegt und sich bei beiden Männern entschuldigt hatte, konnten die Uniformierten unvernommen gehen. Womit unerwähnt blieb, was zu den Turbulenzen in der Wohnung führte.

"Brauchen wir ein Urteil?", wandte sich Richterin Frauendorfer fragend an Staatsanwalt Michael Striegl. Er verneinte und zählte auf: "Sie hat bisher keine Vorstrafen und sie hat um Entschuldigung gebeten." Von daher reiche es aus, das Verfahren gegen eine Geldauflage von 500 Euro einzustellen. Das steht seither im Sitzungsprotokoll, weil sich die Vorsitzende Striegls Meinung anschloss.

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