Ein Rekordniveau verzeichnete der Rinderzuchtverband Oberpfalz bei der fünften Zuchtvieh-Auktion dieses Jahres in Schwandorf. In allen Klassen führte das zu einem beachtlichen Preisniveau. Der Körkommission wurden im Mai gleich elf Bullen vorgestellt, von denen gleich vier hochinteressante Stiere den Weg an verschiedene Stationen fanden. Allen voran ist als bester der „Mahindra“-Sohn unter 388 Halbgeschwistern vom Betrieb Pilz in Oberwahrberg zu nennen, der mit einem in Schwandorf noch nie dagewesenen Preis von 153.000 Euro an die Bayern-Genetik überstellt werden konnte. Der Stier, der künftig unter dem Namen „Medeon PS“ erhältlich sein wird, bricht damit den zwölf Jahre alten Rekord von 86.000 Euro aller in Schwandorf versteigerten Bullen.
Kaum weniger interessant waren die weiteren Stiere, die angeboten wurden. Die Besamungsgenossenschaft Wölsau erwarb den mit 150 Punkten besten „Zelda“- Sohn, der dazu auch noch das Hornlos-Gen seiner Mutter vererbt bekam. Dieser Bulle vom Betrieb Pilhofer in Seidersberg erhielt den Zuschlag bei 51.000 Euro. Der Besamungsverein Neustadt an der Aisch sicherte sich gleich zwei hoffnungsvolle Jungvererber.
Der beste noch verfügbare „Wannabe“-Sohn, gezüchtet vom Betrieb Götz aus Großalfalterbach wechselte zu 31.500 Euro nach Neustadt, und ein sehr kompletter „Hogwarts“- Sohn vom Betrieb Mosandl in Ottmaring konnte für 3.500 Euro überstellt werden. Ferner wurden zwei weitere Stiere über den Markt an Oberpfälzer Betriebe in den Natursprung verkauft.
Ähnlich turbulent ging es bei den weiblichen Tieren weiter, zwei gut typisierte Jungrinder wurden für durchschnittlich 1520 Euro versteigert. Im Anschluss war eine erst kurz tragende Kalbin für 1260 Euro abgesetzt, aufgrund der geringen Trächtigkeitsdauer war die Nachfrage leider gering.
Die Versteigerung der Kühe und Jungkühe hingegen verlief äußerst flott und der Qualität angepasst, so konnten durchschnittlich 2360 Euro für Mehrkalbskühe (35,4 kg Milch) und 2315 Euro für Jungkühe (31,1 kg Milch) erzielt werden. Lediglich vier Tiere mit leichteren Mängeln im Exterieur erhielten den Zuschlag unter 2000 Euro. Das knappe Angebot führte dazu, dass einige Käufer ohne Tiere die Heimreise antreten mussten, auch einige Kaufaufträge konnten nicht voll erfüllt werden. Eine stärkere Beschickung des Marktes mit Tieren dieser Qualität wäre wünschenswert, lautet die Bilanz aus Schwandorf.
Die Auktion der weiblichen Zuchtkälber war diesmal mit 70 Tieren jahreszeitlich üblich schwächer beschickt. Bei gutem Marktbesuch konnten die aufgetriebenen Kälber sehr flott versteigert werden. Auch hier konnten nicht alle Käuferwünsche erfüllt werden, gerade Tiere mit guten Abstammungen waren auf diesem Markt sehr gefragt. Die zwei angebotenen gut typisierten Zuchtkälber erlösten jeweils 1020 Euro.
Die Versteigerung der männlichen Nutzkälber war zuvor ebenso geprägt von einer sehr guten Nachfrage. Bei einem Durchschnittsgewicht von 94 kg wurde ein Erlös von 7,18 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) je Kilogramm Lebendgewicht erzielt. Für ein männliches Kalb mussten die Käufer somit durchschnittlich 619 Euro (ohne Steuer) anlegen. Der nächste Zuchtviehmarkt - für Bullen, Kalbinnen, Jungkühe und weibliche Zuchtkälber - findet in Schwandorf am Mittwoch, 12. Juni, statt.
Durchschnittserlös bei der Zuchtvieh-Auktion
- Bullen: (alle Preise netto) 40.567 Euro; Preisspanne 2200 bis 153.000 Euro
- Kühe: 2360 Euro, Preisspanne 2100 bis 2720 Euro; 35,4 kg Milch/Tag
- Jung-Kühe: 2315 Euro, Preisspanne 1800 bis 2.640 Euro; 31,1 kg Milch/Tag
- Weibliche Zuchtkälber: 504 Euro, Preisspanne 290 bis 1020 Euro; 5,09 Euro/kg
- Männliche Nutzkälber: 619 Euro, Preisspanne 510 bis 700 Euro; 6,59 Euro/kg
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