Schwandorf
26.12.2018 - 10:27 Uhr

Der Schrei nach Frieden

Den Wunsch nach Frieden stellte Monsignore Hans Amann in den Mittelpunkt seiner Weihnachtsbotschaft. Der Schrei nach Gerechtigkeit und Frieden sei unüberhörbar, sagte der Dekan in seiner Predigt in der Stadtpfarrkirche St. Jakob.

Monsignore Hans Amann stellte die Sehnsucht nach Frieden in den Mittelpunkt seiner Weihnachtsbotschaft. Bild: Hirsch
Monsignore Hans Amann stellte die Sehnsucht nach Frieden in den Mittelpunkt seiner Weihnachtsbotschaft.

Weihnachten zeige einen Ausweg. Dieses Fest sei nicht nur ein Kalenderdatum, sondern fordere eine Haltung im Herzen. Das Kind in der Krippe ermutige die Menschen, Schutzbedürftigen zu begegnen, Schwächere zu stärken, Traurige wahrzunehmen, sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen, den Wert des Friedens zu erkennen und zu verteidigen und die Schöpfung zu achten.

Friede könne in der großen weiten Welt nur werden, wenn jeder einzelne damit in seinem Lebensumfeld beginne. "Ich muss der erste Friedensaktivist sein in der Familie, in der Nachbarschaft, in Freizeit und Beruf", so der Geistliche. Jeder einzelne müsse der erste Umweltschützer sein vor und hinter seiner eigenen Haus- oder Wohnungstür.

Dem Dekan geht es um mehr als um "ein konventionelles, friedvolles Weihnachtsfest". Ihm geht es "ums Ganze, um den ganzen Menschen und die ganze Menschheit". Um das Leitmotiv, den Frieden, habe auch der Evangelist Lukas seine Geburtsgeschichte gebaut. Er stellt Maria, Josef und Jesus in den historischen Kontext der damaligen Zeit und lässt sie die Bühne der Weltgeschichte betreten. Jesus komme zwar im Stall irgendwo in der Provinz Judäa zur Welt, "aber dort berühren sich Himmel und Erde".

Von der Geburt Jesu an durchziehe das Friedensthema seine Lebensgeschichte. So wie das kleine Kind, hilflos in der Krippe liegend, sich als mächtiger erweise als Kaiser Augustus und dessen Statthalter, so würden sich die christlichen Werte von Gottesfurcht, Toleranz und Menschenwürde, Gewaltlosigkeit und Feindesliebe als stärker erweisen als Terrorismus, Fanatismus und Fundamentalismus, ist der Geistliche überzeugt.

Auch Gerechtigkeit und Solidarität seien am Ende stärker als der "gnadenlose neoliberale Marktkapitalismus". Die "Heilige Nacht" wolle die Menschen ermuntern, diesen Weg der Gerechtigkeit und des Friedens zu gehen, sagte Monsignore Hans Amann. "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens". Dieses Botschaft soll kein sentimentales Gefühl bleiben, sondern wahr werden über die Festtage hinaus.

 
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