Schwandorf
05.12.2019 - 08:21 Uhr

Von Schuldnerberatung bis Integrationshilfe

Der Landkreis fördert eine Vielzahl von Organisationen, die zum Beispiel soziale Aufgaben übernehmen. Die nötigen Beschlüsse dafür fällte der Kreisausschuss am Montag jeweils einstimmig.

Der Landkreis muss seit Anfang des Jahres die Beratung für Menschen sicherstellen, die in Verbraucherinsolvenz geraten. Die Aufgabe wurde in Schwandorf an ARV, AWO und Diakonie übertragen.Die Organisationen werden im Gegenzug vom Landkreis gefördert. Die Höhe legte der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag fest. Ein Sockelbetrag von 30000 Euro wird demnach zu je einem Drittel auf die Beratungsstellen des Allgemeinen Rettungsverbands (ARV), der Arbeiterwohlfahrtt (AWO) und der Diakonie verteilt. Zusätzlich gibt es eine Ausgleichszahlung, die nach der Zahl der gemeldeten Insolvenzfälle aufgeteilt wird und insgesamt 55677 Euro beträgt. Die Gesamtsumme von 85677 Euro hat der Landkreis vom Freistaat erhalten, der die Aufgabe an die Kreise abgegeben hatte. Die bislang getroffene Regelung soll vorerst nur für 2020 gelten. Ab 2021 wird es neue Vorgaben geben, die darauf zielen, einen Verbund der Beratungsstellen zu gründen, erläuterte Landrat Thomas Ebeling.

Ab 2020 werden auch die Zuschüsse für die Schuldnerberatung, die ebenfalls ARV, AWO und Diakonie übernommen haben, neu geregelt. Die Höhe der Förderung wurde seit 2011 nicht mehr angepasst. Der Kreisausschuss beschloss, ab 2020 die Personalkosten für eine halbe Stelle der Entgeltgruppe 10 (Tarifvertrag öffentlicher Dienst) zu fördern. Im kommenden Jahr sind das knapp 43000 Euro, die auf die drei Organisationen nach einem vereinbarten Schlüssel verteilt werden.

Bereits seit 2016 unterhält der Landkreis eine hauptamtliche Koordinierungsstelle für Ehrenamtliche im Bereich Asyl/Integrationslotsen. Die Lernende Region/Freiwilligenagentur hat diese Aufgabe übernommen. Die 30-Stunden-Stelle kostet etwa 40000 Euro im Jahr, 80 Prozent davon werden vom Freistaat gefördert. Der Kreisausschuss beschloss einstimmig, die Stelle auch im kommenden Jahr weiter zu führen. Die Koordinationsstelle ist unter anderem Ansprechpartner für die Helferkreise, die sich in einigen Kommunen der Region um Asylbewerber kümmern. Knapp 160 ehrenamtliche Integrationsbegleiter sind im Landkreis aktiv.

Der Verein "Frauen helfen Frauen" will wieder eine Interventionsstelle einrichten. Sie soll Frauen unterstützen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden und nicht den Mut oder die Kraft finden, sich etwa an Frauenhäuser zu wenden. Der Verein hatte 2016 bereits eine Interventionsstelle, fand dann aber keine Fachkraft mehr, um die Stelle dauerhaft zu besetzen. Dank geänderter Förderrichtlinien könne die Stelle nun wieder besetzt werden, so der Antrag des Vereins. Der Landkreis wird die Stelle mit zehn Prozent, also 1850 Euro, und übernimmt das Defizit, das nach Abzug der staatlichen Förderung und des Eigenanteils des Vereins bleibt. Laut Sitzungsvorlage wären das rund 2800 Euro im Jahr. Der Kreisausschuss billigte dies einstimmig.

Der Landkreis fördert Investitionskosten der ambulanten Dienste mit insgesamt 140000 Euro pro Jahr. Die Verwaltung legte dem Ausschuss eine Liste mit den einzelnen Zuschüssen vor, die 2019 gewährt wurden. Der Ausschuss erhöhte außerdem die Mittel für den Verhütungsmittelfonds von 5000 auf 8000 Euro. Das Geld wird nach Empfehlung der Beratungsstelle "Donum Vitae" ausgegeben, wenn festgelegte Kriterien wie zum Bespiel eine schwerwiegende soziale Notlage erfüllt sind.

Für Passersatzpapiere und elektronische Aufenthaltstitel wurden in diesem Jahr Ausgaben von rund 100000 Euro fällig. Nur 60000 Euro waren im Haushalt angesetzt. Der Kreisausschuss billigte die überplanmäßigen Ausgaben, die wegen wegen steigender Antragszahlen notwendig wurden.

 
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