Nach dreijähriger Leitung verlässt Josef Most das Schwandorfer Berufsschulzentrum wieder und kehrt als Entwicklungshelfer nach Afrika zurück. Bald schon bezieht er seine neue Wohnung in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Die Bundesregierung hat den promovierten „Master des Schulmanagements“ mit der Umsetzung von drei Vorhaben beauftragt. Als Teamleiter begleitet Josef Most den Bau von Berufsschulen in Somalia, kümmert sich um die Ausbildung von Flüchtlingen in Äthiopien und verteilt in der Region treuhänderisch die Mittel des Entwicklungshilfeministeriums.
Der Oberstudiendirektor spricht gerne in Metaphern. Bei seiner Verabschiedung am Donnerstag in der Aula verglich er die Schule mit einem Schiff, das er in rauer See navigieren durfte. Mit einer „engagierten Crew im Rücken“ sei es aber gelungen, die Klippen „Fachkräftemangel, Flüchtlingsbetreuung, Distanzunterricht, Digitalisierung und Schulhaussanierung“ erfolgreich zu umschiffen. Dr. Josef Most verabschiedete sich von der Schulfamilie mit den Worten: „Ich betrachte es als Privileg, drei Jahre lang Teil dieses großartigen Schulzentrums gewesen zu sein“.
Neue Herausforderung gesucht
Der 61-jährige Schulmanager aus Pfreimd sucht noch einmal eine neue Herausforderung. Mit dem afrikanischen Entwicklungshilfeprojekt schließt sich für ihn der Kreis. Er machte zunächst eine Lehre als Werkzeugmacher und besuchte damals in Nabburg die Berufsschule. Nach einem Maschinenbaustudium kehrte er später als Lehrer dorthin zurück.
Sein Einsatz als Entwicklungshelfer führte ihn anschließend auf die Philippinen und nach Äthiopien. Nach seiner Rückkehr arbeitete Most an den Berufsschulen Weilheim und Bad Aibling, ehe ihn das Kultusministerium mit der Leitung des Berufsschulzentrums Oskar-von-Miller in Schwandorf beauftragte.
Fünf Jahre im Auslandseinsatz
Der erneute Auslandseinsatz ist auf fünf Jahre ausgelegt und beginnt in wenigen Tagen. Seine Frau und die beiden Söhne werden im September nachkommen. Landrat Thomas Ebeling, die Kammervertreter Ralf Kohl und Wolfgang Reif sowie die Sprecherin des Personalrats, Evi Wurdack, wünschten dem scheidenden Schulleiter viel Erfolg bei der neuen Aufgabe. Die Außenstellenleiter erinnerten an die gemeinsamen Projekte der vergangenen drei Jahre und bedankten sich für die gute Zusammenarbeit.
Stellvertretender Schulleiter Thomas Schlütsmeier überreichte Most ein von Schreinerlehrlingen gefertigtes Werkstück für den neuen Schreibtisch. Darauf kann der „leidenschaftliche Kaffeetrinker“ seine Tasse abstellen. Most schätzt die äthiopische Kaffeezeremonie, bei der die grünen Bohnen erst unmittelbar vor dem Brühen geröstet werden. Die Kollegen durften den Kaffee ihres Chefs genießen und werden ihn nun vermissen. Die ehemalige Schülerin Carolin Pürner und der frühere Kollege Günter Kohl verabschiedeten den Schulleiter mit dem Sinatra-Song „My way“.
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