Schwandorf
07.04.2024 - 11:04 Uhr

Schwandorf besiegelt Städtefreundschaft mit italienischem Gualdo Tadino

Schwandorf ist nun offiziell mit der italienischen Stadt Gualdo Tadino befreundet. Die Oberbürgermeister unterzeichneten den Vertrag. Schon am Dienstag werden Gastschüler im Rathaus erwartet.

Stolz zeigen Sindaco Massimiliano Presciutti und Oberbürgermeister Andreas Feller (Fünfter und Sechster von links) die unterzeichnete Freundschaftserklärung. Mit ihnen freuen sich die Vertreter der Schwandorfer Delegation, Mitarbeiter der Stadtverwaltung aus Gualdo Tadino und Lehrkräfte des Schwandorfer Carl-Friedrich-Gauss-Gymnasiums und des Istituto di Istruzione Superiore Raffaele Casimiri. Bild: Sebastian Namyslo/exb
Stolz zeigen Sindaco Massimiliano Presciutti und Oberbürgermeister Andreas Feller (Fünfter und Sechster von links) die unterzeichnete Freundschaftserklärung. Mit ihnen freuen sich die Vertreter der Schwandorfer Delegation, Mitarbeiter der Stadtverwaltung aus Gualdo Tadino und Lehrkräfte des Schwandorfer Carl-Friedrich-Gauss-Gymnasiums und des Istituto di Istruzione Superiore Raffaele Casimiri.

Geschichten von Freundschaften leben immer von persönlichen Beziehungen, in der Familie, in der Heimat, national und international. So sind in Schwandorf die Städtepartnerschaften mit Libourne in Südwestfrankreich und auch mit Sokolov in Tschechien entstanden, die nun schon Jahrzehnten Europa vor Ort lebendig machen. Nun sind die Große Kreisstadt Schwandorf und Gualdo Tadino im italienischen Umbrien eine offizielle Städtefreundschaft eingegangen.

Seit dem Jahr 2007 wird am Schwandorfer Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Italienisch gelehrt. Eine ehemalige Lehrerin hatte ihre ersten zehn Lebensjahre in Gualdo Tadino – Region Perugia, auf der Landkarte etwa auf Mitte des Stiefelschafts, östliche Seite – verbracht, bevor sie nach Deutschland kam. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass man sich als Partnerschule des CFG eben das „Istituto di Istruzione Superiore Raffaele Casimiri“ aussuchte. Seit dem Jahr 2017 erfolgte dann ein Schüleraustausch, der bis heute läuft. Die gegenseitigen Besuche der Schüler und der Lehrerschaft führten zu festen Freundschaften, gemeinsame Erlebnisse prägten die vergangenen Jahre.

Bürgermeister Massimiliano Presciutti – seine Amtsbezeichnung lautet auf Italienisch „sindaco“ – reiste in den Jahren nach der Corona-Pandemie mehrmals mit verschiedenen Delegationen nach Schwandorf, zu Bürger- und Volksfesten. Sofort herrschte zwischen den Schwandorfern und den Gästen aus Umbrien große Sympathien.

So entstand die Idee einer Städtefreundschaft, die die Stadtverwaltung Schwandorf in eine Beschlussvorlage für den Kulturausschuss goss. Nach dem Beschluss trat Oberbürgermeister Andreas Feller mit einer sechsköpfigen Delegation eine besondere Reise in die Region Perugia an, mit der vorbereiteten Freundschaftserklärung im Gepäck.

Nach zehnstündiger Fahrt erreichte die Abordnung Gualdo Tadino, und dort war bereits die Ankunft von großer Herzlichkeit geprägt. Neben einem Empfang in der örtlichen Pfarrei bei einem Fastenessen mit etwa hundert Bewohnern stand ein Rundgang durch das malerische Bergdorf an. Tags darauf besuchte Feller das Istituto Casimiri. Dort traf der OB auch auf die Schwandorfer Schüler, die zu der Zeit während des Austauschprogrammes vor Ort waren.

Am Nachmittag schließlich versammelten sich alle im festlich geschmückten Rathaussaal von Gualdo Tadino, wo unter großem regionalen Medieninteresse die Zeremonie zur Besiegelung der Städtefreundschaft erfolgte. Sindaco Presciutti und Oberbürgermeister Feller betonten, dass gerade in Zeiten des Krieges auf europäischem Boden und vor dem Hintergrund der stark angegriffenen offenen Demokratie ein deutliches Zeichen der Freiheit und der Freundschaft unter den europäischen Völkern gesetzt werden sollte. „Wenn man schon in jungen Jahren anfängt, eine fremde Sprache nicht nur aus dem Buch zu erlernen, sondern wenn man die Lebensart unsere Freunde in Europa aus erster Hand kennenlernt, dann entsteht daraus tiefes Verständnis und ein Gefühl, wie kostbar der Frieden und die Freundschaft bei uns ist“, sagte Feller nach der Unterzeichnung. Sein Amtskollege Presciutti ergänzte: „Es ist kein Zufall, dass Andreas Feller am CFG und ich am Istituto Casimiri gewesen sind und dass wir jetzt unsere Ämter bekleiden dürfen. Mit der Städtefreundschaft und dem Schüleraustausch gehen wir diesen erfolgreichen Weg weiter und geben das Feuer, das in uns brennt, an die nachkommenden Generationen weiter.“

Derzeit läuft der Gegenbesuch der italienischen Schüler in Schwandorf. Oberbürgermeister Feller lud seinen Amtskollegen Presciutti zum Schwandorfer Volksfest Anfang Juni ein. Leider kann Massimiliano Presciutti dieses Mal nicht mit dabei sein, da am 9. Juni Kommunalwahlen anstehen. Er sagte jedoch zu, eine Delegation aus Gualdo Tadino zum Schwandorfer Volksfest zu entsenden.

 
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