Auch die zweite Kundgebung, die der Schwandorfer AfD-Repräsentant Reinhard Mixl angemeldet hat, verlief störungsfrei und friedlich, wie die Polizei am Tag danach erklärte. „Es gab keine Verstöße oder Straftaten,“ versicherte der stellvertretende Polizeichef der Stadt, Franz Xaver Michl, auf die Nachfrage von Oberpfalz-Medien.
Zwischen 700 und 800 Menschen hatten sich nach Schätzungen der Polizei am Dienstagabend auf dem Oberen Marktplatz versammelt, um zwischen 19 und 20.30 Uhr ihren Unmut zu bekunden. Der richtete sich gegen die Corona-Maßnahmen und eine von der Politik diskutierte Impfpflicht. Dass dabei die Abstandsregelung auf dem Marktplatz nicht immer eingehalten wurde, hat die Polizei zwar registriert, aber von einer Durchsetzung der Vorgaben abgesehen.
Bereits vor einer Woche waren ebenfalls am Dienstag zahlreiche Menschen auf dem Oberen Markt zusammengekommen, die einem Aufruf von Mixl gefolgt waren. Wie es aussieht, will der rechte Kommunalpolitiker den Dienstagabend als Protest-Termin etablieren, denn der nächste Antrag auf Genehmigung einer Dienstags-Demonstration liegt der Polizei schon vor.
Die Mobilisierung für die Zusammenkünfte erfolgt nicht öffentlich, sondern allem Anschein nach per Flüsterpropaganda und Kanäle der AfD. Nicht jeder Teilnehmer ist sich offenbar bewusst, wer die Fäden im Hintergrund spinnt. Für Mixl und seine Parteifreunde entwickelte sich die Kundgebung jedenfalls zu einem Erfolg, wie zufriedene Äußerungen am Rande erkennen lassen. Mixl sprach die Teilnehmer als „Freunde der Freiheit“ an und klagte über Einschränkungen für Ungeimpfte – und dies „wegen einer verschissenen Grippe“.
Auf der Facebook-Seite der Schwandorfer AfD werden die Aktionen derweil durchaus kontrovers diskutiert. Zustimmung überwiegt dort mit Statements wie diesem: „...mit einer handvoll mitstreitern machte afd-mixl, schwandorf zur hauptstadt des widerstands in der oberpfalz, gegen corona-willkür und impfpflicht.....zuerst belächelt, ja verachtet, wird er jetzt wegen all seiner eingetroffenen aussagen landesweit geschätzt.....die wahrheit wird siegen...“.
Es gibt dort aber auch kritische Stimmen wie diese, die die Aktion ablehnt: „Die Mehrheit der Oberpfälzer Bevölkerung will mit den braunen Mopp (Originalzitat aus dem Kommentar, Anmerkung der Redaktion) nichts zu tun haben! Die Mehrheit der sogenannten ’Demokratieverfechter’ stellt sowieso die mobile Einsatztruppe der AfD. Ich schäme mich dafür, dass die Stadt Schwandorf für Demokratiehetze missbraucht wird.“
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