Schwandorf
27.11.2018 - 12:27 Uhr

Schwandorf: OB Feller will keine "Kinderfabrik"

Ein neues Schulkonzept für die Stadt, mit einer großen Einrichtung in verkehrsgünstiger Lage? Die Anregung von Jochen Glamsch (UW) im Bauausschuss kontert Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) prompt. Das Motto bleibe: "Kurze Beine, kurze Wege".

Die Turnhalle der Kreuzbergschule ist in die Jahre gekommen.Der Bauausschuss des Stadtrates gab grünes LIcht für eine Generalsanierung, die knapp 1,1 Millionen Euro kosten soll. Bild: ch
Die Turnhalle der Kreuzbergschule ist in die Jahre gekommen.Der Bauausschuss des Stadtrates gab grünes LIcht für eine Generalsanierung, die knapp 1,1 Millionen Euro kosten soll.

Die sieben Grund- und Mittelschulen, für die die Große Kreisstadt den Sachaufwand trägt, sind gleichsam eine Dauerbaustelle: Sanierung reiht sich an Sanierung. Derzeit laufen Arbeiten an der Lindenschule und an der Grundschule Fronberg, 2020 ist die Turnhalle der Kreuzbergschule dran. Die Vorstellung des Projekts nutzte Glamsch für die Anregung, doch über ein komplett neues Schulkonzept nachzudenken. Mit einem Schulzentrum, wenn möglich an einem gut zu erreichenden Ort. Bei jeder Sanierung müssten Ausweichräume gesucht werden, so Glamsch. Dieses "Krisenmanagament" könne durch ein Gesamtkonzept entschärft werden. Die Unabhängigen Wähler liebäugeln schon länger mit einer solchen "großen Lösung".

Die Sanierung der Lindenschule

"Immer Konsens"

Von "Krisenmanagement" wolle er nicht sprechen, antwortete Feller. Natürlich gebe es bei den Arbeiten Einschränkungen im Schulbetrieb, die seien aber zu beherrschen. "Eine Kinderfabrik am Rand des Stadtgebietes wird es nicht geben", sagte Feller. Eine solches Zentrum wollten weder Eltern, Schulaufsicht, noch Lehrerschaft, sagte der Oberbürgermeister. "Es war hier immer Konsens, dass wir die Schulstandorte erhalten", dazu gebe es auch Beschlüsse. Der Grundsatz "kurze Beine, kurze Wege" bleibe Politik der Stadt.

Nach dem Ausflug ins Generelle widmete sich der Bauausschuss seinem eigentlichen Thema: Der Turnhallen-Sanierung an der Kreuzbergschule. Am Gebäude nagt der Zahn der Zeit. Es stammt aus dem Jahr 1962, lediglich das Dach der Umkleiden, der Boden und die Prallwände wurden 1989 erneuert. Das einiges zu tun ist, belegte Architekt Christian Gruber. Er stellte das Konzept für die Generalsanierung vor. Die Halle wird weitgehend entkernt, das Dach bis auf den Dachstuhl abgenommen. Die Front aus Glasbausteinen im Westen verschwindet, dort wird die Brüstung etwas höher, um die nötige Höhe der Prallwand zu erreichen. Darüber werden entsprechende Fenster samt Sonnenschutz eingebaut. Die Halle wird von außen mit mineralischem Material gedämmt. Der fällige neue Boden wird mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

Neue Haustechnik

Die gesamte Haustechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär) wird auf aktuellen Stand gebracht, ebenso die Elektroinstallation. Im Umkleidetrakt werden die Räume neu eingeteilt, die Duschen- und Sanitäranlagen erneuert. "Wir verändern den Grundriss so wenig wie möglich", sagte Gruber. Die Generalsanierung wird nach ersten Schätzungen knapp 1,1 Millionen Euro kosten. Die Stadt hatte die Maßnahme wie auch die Sanierung in Fronberg zum Kommunal-Investitions-Programm für Schulinfrastruktur (KIP-S) des Freistaats angemeldet und im Juli die Förderzusage erhalten. Die Stadt könne mit einem Zuschuss-Satz von 70 Prozent rechnen, sagte Hochbauamts-Chefin Barbara Hellerbrand. Der Bauausschuss empfahl dem Stadtrat einstimmig, die Sanierung in Angriff zu nehmen. Planung und die Ausschreibung sollen im kommenden Jahr über die Bühne gehen, 2020 könnte der Bau beginnen. Er dürfte etwa eineinhalb Jahre dauern, sagte der Architekt.

 
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