Schwandorf
10.03.2024 - 11:06 Uhr

Schwandorfer Frauen gegen „rückständige Familienvorstellungen“

Eine Veranstaltung zum Internationaler Frauentag im voll besetzten Saal der Fronberger Brauereiwirtschaft bietet kämpferische Reden und einen Auftritt des Musikkabaretts "Die Weibsbilder".

Nahmen in ihrem Musikkabarett sich selbst und die Männer aufs Korn: Carolin Juretschka, Romy Börner und Susanne Frisch (von links). Bild: Hirsch
Nahmen in ihrem Musikkabarett sich selbst und die Männer aufs Korn: Carolin Juretschka, Romy Börner und Susanne Frisch (von links).

Mit der Verschiebung des politischen Spektrums sehen die Frauen die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte in Gefahr. Beim Internationalen Frauentag in Schwandorf sagten sie deshalb den „Rechtspopulisten mit rückständigen Familienvorstellungen“ den Kampf an.

Bei der Veranstaltung am Freitag im voll besetzten Saal der Fronberger Brauereiwirtschaft (Stadt Schwandorf), an der zwölf Parteien und Verbände mitwirkten, setzte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Helga Forster, ein Zeichen für Demokratie und Gleichberechtigung. DGB-Regionssekretärin Katja Ertl forderte „das Recht der Frauen auf ein selbstbestimmtes Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit“ ein. Wo rechtspopulistische Kräfte an der Macht seien, drohe ein Rückfall in überholte Familienstrukturen, „die die Frauen benachteiligen“, so die Gewerkschaftsvertreterin.

„Raus aus der Ohnmacht, ran an die Macht“. Mit diesem Appell ermunterte Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf die Frauen zu mehr politischem Engagement. „Wir müssen die Kräfte bündeln, wenn wir unsere Interessen durchsetzen wollen“, machte die CSU-Politikerin deutlich. Beim Blick auf den abnehmenden Frauenanteil in den Parlamenten spricht sie von „einer Rolle rückwärts“. Sie pocht auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie, Beruf und ehrenamtlichem Engagement.

Den Unterhaltungsteil bestritten "Die Weibsbilder" mit einem hochkarätigen Musikkabarett. Bekannte Schlagermelodien unterlegten Romy Börner, Susanne Frisch und Carolin Juretschka mit pointierten, hintersinnigen Texten und nahmen aus der weiblichen Perspektive Alltagssituationen, gesellschaftliche Normen und zwischenmenschliche Beziehungen aufs Korn. Die wenigen Männer im Saal, vorwiegend Politiker, begrüßten sie mit Handschlag, um ihnen mitzuteilen, dass es zwar einen internationalen Frauen-, aber keinen Männertag brauche.

 
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