Schwandorfer Müllkraftwerk wird bis 2029 modernisiert

Schwandorf
04.04.2022 - 15:09 Uhr

Das Müllkraftwerk Schwandorf soll bis 2029 umfangreich modernisiert werden. In einer ersten Bauphase ist dazu der Austausch der Rauchgasreinigung an Ofenlinie vier nötig.

Verbandsdirektor Thomas Knoll, Projektleiter Michael Diller und Technischer Leiter Konrad Rieger (von links nach rechts) präsentieren den Genehmigungsbescheid der Regierung der Oberpfalz.

In einem Zeitraum von nicht einmal fünf Monaten ab dem Eingang der Antragsunterlagen genehmigte die Regierung der Oberpfalz als zuständige Genehmigungsbehörde den Rückbau und die Errichtung einer neuen Rauchgasreinigungsanlage der Ofenlinie vier im Müllkraftwerk Schwandorf. Kürzlich wurde dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) der Genehmigungsbescheid zugestellt.

Der Zweckverband plant, das Müllkraftwerk bis 2029 umfangreich zu modernisieren. Im ersten Bauabschnitt müssen große Teile der Rauchgasreinigung der Ofenlinie vier rückgebaut und erneuert werden. Danach werden schrittweise die Ofenlinien eins bis drei inklusive ihrer Rauchgasreinigungsanlagen durch zwei neue und moderne Kessel ersetzt. Die Rauchgasreinigung filtert in mehreren Reinigungsstufen Schadstoffe und kleinste Partikel aus dem Abgas der Müllverbrennung.

Rücksicht auf Nachbarn

Besonderer Wert wurde im Genehmigungsverfahren zur Neuerrichtung auf emissions- und immissionsschutzrechtliche Aspekte gelegt. Konrad Rieger, Technischer Leiter im Müllkraftwerk Schwandorf, betonte in diesem Zusammenhang, dass mit Rücksichtnahme auf die Nachbarschaft des Müllkraftwerks während der Baumaßnahme keine Arbeiten in der Nachtzeit oder am Wochenende durchgeführt werden, um Lärmbeeinträchtigungen zu vermeiden. Weiter – so Rieger – wird die neue Rauchgasreinigungsanlage im Betrieb bei vielen Schadstoffparametern noch effektiver arbeiten, obwohl dies genehmigungsrechtlich nicht nötig wäre.

Verbandsdirektor Thomas Knoll lobte die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Regierung der Oberpfalz, dem Landesamt für Umwelt (LfU) und dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf während des Genehmigungsverfahrens. „Mit der Erneuerung der neuen Rauchgasreinigungsanlage leistet das Müllkraftwerk Schwandorf einen weiteren aktiven Beitrag zur Entsorgungssicherheit sowie zum Umweltschutz“, so ZMS-Geschäftsleiter Knoll.

Kosten rund 18 Millionen Euro

Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro. Mit dem geplanten Baubeginn inklusive des Rückbaus der bestehenden Rauchgasreinigungsanlage ist wegen der extrem schwierigen Marktumstände im Juli 2023 zu rechnen. Die Abnahme der neuen Rauchgasreinigungsanlage soll im Juni 2024 erfolgen.

Nach der Neuerrichtung der Rauchgasreinigung der Ofenlinie vier steht in einem zweiten Schritt zu einem späteren Zeitpunkt der Ersatz der Ofenlinien eins bis drei an. Hierzu laufen bereits vorbereitende Planungsmaßnahmen. An der Gustav-Hertz-Straße sowie an der Einmündung von der Libourne-Allee in die Hochrainstraße werden in diesem Zusammenhang seit einiger Zeit Emissionsmessungen durchgeführt.

"Mit der Erneuerung leistet das Müllkraftwerk Schwandorf einen aktiven Beitrag zur Entsorgungssicherheit sowie zum Umweltschutz."

Verbandsdirektor Thomas Knoll

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